23.01.2014 / Wort zum Tag

Psalm 145,13

"Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.“

Psalm 145,13

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Es sollte ein tausendjähriges Reich sein. Es existierte ganze zwölf Jahre. Die Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten hatte ganz bewusst einen Begriff aus der Bibel ausgewählt. Bibelleser kannten diesen Begriff aus der Offenbarung. Er steht im Zusammenhang mit der Wiederkunft ihres Herrn Jesus Christus. Er würde ein tausendjähriges Friedensreich errichten. So hatten sie es gelernt. Nun aber sollte dieses tausendjährige Reich mit der Herrschaft Adolf Hitlers begonnen haben. Nicht wenige sahen in ihm den großen Heilsbringer. Am Ende entpuppte er sich als Unheilsbringer. Der Führer war als gnadenloser Ver-Führer enttarnt. Das tausendjährige Reich eine zwölfjährige Episode in der deutschen Geschichte.

So geht das wohl mit allen Reichen in dieser Welt. Sie kommen und sie gehen. Auch wenn sie immer wieder so tun als würden sie ewig bestehen. Ewig oder – wenigstens tausend Jahre.

Tatsächlich hat es wohl fast nur das römische Reich auf so eine lange Zeitspanne gebracht. Man datiert es etwa auf zwischen dem 8. Jahrhundert vor Christus und dem 6. Jahrhundert nach Christus. Dann aber war es auch mit diesem Reich zu Ende.

Die Bibel hat es ja schon immer gewusst. In den langen Zeiträumen, in denen das Buch der Bücher entstanden ist, sind viele Weltreiche entstanden und wieder zusammengebrochen. Das ägyptische Reich zum Beispiel. Das neuassyrische und das neubabylonische Reich. Das Reich von Alexander dem Großen. Die Bibel bekennt dafür ein anderes Reich, ein ewiges Reich. Psalm 145, Vers 13: „Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.“ Das Reich Gottes ist anders als die Reiche dieser Welt. Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt.

Es ist den Zeitläuften nicht unterworfen. Das ist das Reich des Ewigen, das Reich Gottes. Unsichtbar und trotzdem bewohnbar. Wer an Gott glaubt. Wer sein zeitliches Leben an den ewigen Schöpfer und Erhalter des Universums bindet, wird Bürger dieses Reiches.

Jesus erzählt immer wieder vom Reich Gottes. In Bildern und Vergleichen macht er deutlich, dass dieses Reich neben den Reichen dieser Welt, sich zuweilen klein und unscheinbar ausnimmt. Aber das ist nur auf den ersten Blick so. Das ist wohl auch nur für menschliche Augen so. Denn in Wirklichkeit ist das Reich Gottes größer und stärker als alle Reiche dieser Welt zusammengenommen und es ist ewig.

Es ist gut, auf dem Laufenden zu bleiben. Zu wissen, was in dieser Welt geschieht. Nachrichten zu hören oder zu sehen. Sich über all das zu informieren, was Tag für Tag passiert. Daneben aber lesen Christen in der Bibel. Hören sie das Wort des ewigen Gottes. Das ist sozusagen die Folie, auf der sie die aktuellen Geschehnisse wahrnehmen. Niemand ist so groß wie er sich gerade darstellt. Nichts ist so wichtig wie es gerade daherkommt. Nichts und niemand ist so bedrohlich wie er gerade erscheint. Alles kommt. Alles geht. Nur das Reich unseres Gottes bleibt. Seine Liebe bleibt. Seine Barmherzigkeit bleibt.

Ich will das nicht vergessen, wenn mir die vielen Informationen dieses Tages begegnen. Und ich glaube, ich werde ein bisschen gelassener reagieren und vielleicht immer wieder mit dem Psalmbeter sagen: „Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.“

Autor/-in: Jürgen Werth