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17.05.2009 / Wort zum Tag
Psalm 136,23
Er dachte an uns, als wir unterdrückt waren, denn seine Güte währet ewiglich.
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Später wirst du dich bei ihnen bedanken, wirst du sagen, wie gut dir das getan hat, dass sie an dich gedacht haben. Dass sie an die Seite gelegt haben, was sonst nach ihrer Aufmerksamkeit geschrien hat. Dass sie ihre Gedanken von dem Vielerlei des Alltags losgerissen und auf dich konzentriert haben. Es hat dir Kraft gegeben. Kraft und Zuversicht.
Wie gut, wenn Menschen an Sie denken. Wie viel besser, wenn Gott an Sie denkt.
Aber ist das überhaupt vorstellbar, dass der große Gott, der mit Regierungsgeschäften für das ganze Universum beschäftigt ist, ausgerechnet an Sie denkt?
Solche Fragen haben glaubende Menschen zu allen Zeiten gestellt. Und haben es noch immer wieder erfahren: Ja, Gott denkt an uns. Er segnet uns. Wir sind Gott wichtig.
Vor Jahren sah ich in einem Schaufenster einen Satz, den ich mir seit dem gemerkt habe: „Gott ist so groß, dass ihm das Kleinste nicht zu klein ist.“ Noch einmal: Gott ist so groß, dass ihm das Kleinste nicht zu klein ist. Also auch wir nicht. Also auch ich nicht.
Da kann man nur staunen. Da kann man nur vor Staunen die Augen aufreißen und die Ohren - und den Mund halten. Oder aber Loblieder singen. Die Bibel ist voller Loblieder, angestimmt von Menschen, die begeistert waren von diesem scheinbaren Gegensatz. Der große Gott kümmert sich um uns kleine Menschen. Einer dieser Lobgesänge ist Psalm 136. Ein Psalm, der möglicherweise während des Passahfestes gesungen worden ist, also während jenes Festes, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert. Der Vorsänger zählt Wunder auf Wunder auf. Und die Gemeinde antwortet immer wieder mit dem Satz: „... denn seine Güte währet ewiglich.“ Auch diesen Satz singt der Vorsänger: „Er dachte an uns, als wir unterdrückt waren.“ Und auch hier antwortet die Gemeinde mit dem Satz: „... denn seine Güte währet ewiglich.“
Ein alter Gospel fällt mir ein. Ein Lied, das dieses Wunder auf seine eigene Art und Weise beschreibt. Maria von Magdalena wird angesprochen, die weinend am Grab ihres Herrn und Meisters sitzt. Doch immer wieder heißt es im Refrain: „Maria weine nicht, klage nicht, die Armee des Pharao ist ertrunken. Darum musst du nicht klagen.“ Und dann erzählt es Geschichte um Geschichte aus dem Alten Testament. Geschichten der Wunder und der Zuwendung Gottes. Ja, der Zuwendung. Denn wenn Gott an Menschen denkt, dann wendet er sich ihnen zu mit seiner Liebe und mit seiner Barmherzigkeit.
Ich weiß nicht, was heute auf Sie wartet. Ich weiß auch nicht, ob Menschen an Sie denken werden. Aber eines weiß ich: Gott denkt an Sie. Gott wendet sich Ihnen zu. „... denn seine Güte währet ewiglich.“