25.12.2009 / Wort zum Tag

Psalm 109,26

Steh mir bei, HERR, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade.

Psalm 109,26

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Weihnachten ist die Zeit der Freude, der Geschenke, der Familie ... – und der Stoßgebete. Jawohl, Sie haben richtig gehört! Die Zeit der Stoßgebete:

„Lieber Gott, steh´ mir bei! Jetzt streiten die Kinder schon wieder!“
„Lieber Gott, hilf mir! Ich habe noch so viel Arbeit - und die Familie will doch feiern!“
„Lieber Gott, bewahre mich vor dem Alleinsein. Ich habe Angst vor diesem Tag.“

Auch David schickte schon vor 3000 Jahren so ein Stoßgebet zum Himmel. Nicht weil Weihnachten war, denn das kannte er ja nicht. Sondern weil's ihm schlecht ging. Weil er Probleme hatte: „Steh' mir bei, HERR, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade!“ (Psalm 109, 26). Was war passiert? Es gab auch damals schon Menschen, die David das Leben schwer machten. Die über ihn herzogen und lästerten. Natürlich machte David nicht alles richtig. Aber der eigentliche Fehler war seine Frömmigkeit: Er glaubte an den lebendigen Gott. Und genau das kreideten ihm viele seiner Mitmenschen an.

Mir kommt das bekannt vor. Auch ich habe oft den Eindruck, dass meine Mitmenschen mich nicht verstehen.
Sie verstehen nicht, warum mir das Gebet so wichtig ist oder warum ich freiwillig in die Kirche gehe. In manchen Gesprächen, die sich darüber ergeben, schicke ich dann auch Stoßgebete zum Himmel: „Hilfe, Gott! Was soll ich nur sagen?“ Und Gott hört! Laut hat er noch nie zu mir gesprochen, aber manchmal antwortet er mir mit einem guten Gedanken, und ganz oft verändert er meine innere Haltung.

Das letztere geschah auch bei David. Zuerst beklagt der sich: „Die Menschen sind so gemein zu mir!“ Und dann betet er: „Steh' mir bei, HERR, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade!“ Und was passiert? Auf einmal macht es David nichts mehr aus, dass er verflucht wird.  Weil er in seinem Herzen weiß, Gott segnet. David hat inneren Frieden geschenkt bekommen.

Wer mit Gottes Augen sieht, lebt mit neuer Perspektive!
- Auf einmal kann ich über meine streitenden Kinder lächeln, weil ich eine Idee habe, wie ich einschreiten kann.
- Auf einmal lässt der Vater seine Arbeit liegen und widmet sich der Familie. Fast ohne schlechtes Gewissen.
- Auf einmal fürchtet sich die alte Dame nicht mehr vor Weihnachten, weil sie angefangen hat für ihre Lieben zu beten.

Dieses „Auf einmal“ ist ein Geschenk, und wenn Sie so wollen: Heute ein Weihnachtsgeschenk! Oft meine ich, dass Gott nichts mit meinem Gebet macht – übersehe aber dabei, dass das Gebet etwas mit mir macht:
Es wird nicht immer alles gut – aber anders. David hat das erlebt, ich erlebe es hin und wieder, und Sie können das auch erleben! Deswegen: Stoßen Sie mit mir vor in den Himmel! Gerade an Weihnachten. Die Tür steht offen!
 

Autor/-in: Birgit Wolfram