24.01.2009 / Wort zum Tag

Philipper 4,4

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

Philipper 4,4

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Ein von Hand geschriebener Brief ist nur ganz selten in meinem Briefkasten. Aber wenn ich so einen Brief bekomme, ist meine Freude groß. Es gibt Briefe, die werden pflichtgemäß geschrieben. Manchmal sind es Briefe oder Karten zum Jahreswechsel oder zum Geburtstag eines Verwandten oder Bekannten, die zum Standardprogramm gehören. Über die ich gar nicht groß nachdenke. Die ich aber nicht immer mit Freude schreibe.

Paulus schreibt seine Briefe standardmäßig an christliche Gemeinden. Das heißt, er lässt schreiben. Manchmal unterschreibt er aber ausdrücklich selbst. Seine Briefe sind ein Beitrag zum Gemeindeaufbau. In der Zeit, in der er sich nicht eben ins Auto oder Flugzeug setzen konnte, um eine Gemeinde zu besuchen, es auch kein Telefon und keine E-Mail gab, waren Briefe oft wochenlang unterwegs. Aber sie waren eine Chance, Fragen zu beantworten, die die Gemeinde selbst nicht in den Griff bekam, und eine Gelegenheit, aneinander Anteil zu nehmen.

Es gibt eine Gemeinde, der schreibt Paulus mit ganzem Herzen, voller Leidenschaft. Das ist die Gemeinde in Philippi. Den Brief an sie beendet Paulus damit, dass er zum Ausdruck bringt, wie sehr die Christen ihm fehlen. Wie gerne er persönlich mit ihnen sprechen würde. Und dann schreibt er ihnen – fast ins Herz: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!"
So, als wollte Paulus sich fast korrigieren. Es ist zwar schön, dass wir uns kennen. Aber nicht ich will der Grund eurer Freude sein. Jesus Christus ist es. An Jesus sind wir gebunden. Er verbindet uns. Ohne Jesus würden wir uns überhaupt nicht kennen, geschweige denn voneinander lesen können.

Jesus ist der Grund ewiger Freude, wie Ludwig Allendorf auf seine Weise beschreibt, was Paulus am Herzen liegt. Ludwig Allendorf formuliert:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah.


Wenn Ihr Briefkasten heute leer ist – greifen Sie doch zur Bibel und rechnen Sie sich zu denen, denen Paulus gerne schreibt. Ob Sie sich wie er und wie Ludwig Allendorf von Herzen an Jesus freuen können? Ich bin heute aufgewacht und habe gedacht: Wie gut, dass ich keine Angst zu haben brauche, wie dieser Tag wird. Auch wenn es Ärger gibt oder ich nicht alles erledigen kann, was ich mir vorgenommen habe. Jesus steht an meiner Seite. Er bleibt da, trotz meiner manchmal merkwürdigen Gedankengänge, die ich in solchen Momenten habe. Jesus sagt: Schau auf mich, nicht auf den Ärger oder das Unerledigte - und das freut mich ungemein.
Autor/-in: Pastorin Elke Drossmann