26.04.2010 / Wort zum Tag

Philipper 2,9.10-11

Darum hat ihn Gott erhöht, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Her ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Philipper 2,9.10-11

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In einer Diskussion fragt jemand: Was ist eigentlich das Besondere am Christentum? Der Gefragte nimmt sich eine Augenblick Zeit zum Nachdenken und antwortet dann: „Ich sehe ein Kreuz. An diesem Kreuz hängt ein Mann. Und eigentlich sollte ich da hängen ...“

Jesus war gehorsam bis zum Tod. Die einen triumphierten beim Kreuz Jesu: Jetzt ist es mit Jesus zu Ende! Andere trauerten beim Kreuz Jesu: Jetzt ist es mit Jesus zu Ende! Die dritten stellten unter dem Kreuz Jesu nüchtern fest: Jetzt ist es mit Jesus zu Ende! Sie hatten alle Unrecht! Der Triumph war verkehrt. Die Trauer war umsonst. Die angebliche Nüchternheit war Blindheit. Sie hatten nämlich den nicht einkalkuliert, mit dem Jesus sein Leben lang gerechnet hatte: den lebendigen Gott. Sie irrten, weil sie zwar Gottes Namen in ihrem Mund führten und sicher auch mit seiner Existenz rechneten. Aber sie rechneten nicht damit, dass Gott ein brennendes Interesse an diesem Jesus hat. Sie irrten, weil sie nicht begriffen, wie untrennbar eng der lebendige Gott und dieser Jesus zusammen gehören. Sie irrten, weil sie nicht für möglich hielten, dass Gottes Macht stärker ist als die Macht des Todes. Gott hat eingegriffen. An Ostern hat Jesus auferweckt von den Toten. Gottes Macht ist stärker als die Macht des Todes. Vierzig Tage nach Ostern geht Jesus Christus zurück zu seinem Vater. Himmelfahrt.

Im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen wir: „Aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes, des Vaters. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.“ Von Jesus Christus ist bis heute die Rede. Durch die Auferstehung und Himmelfahrt hat Gott ihn erhöht. Zu Ehren gebracht. Zur höchsten Höhe und Ehre erhoben. Darum sollen alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Glaube ist Privatsache! Was ich glaube, geht niemand etwas an. Der Glaube gehört ins stille Kämmerlein und nicht auf die Straße. Solche und ähnliche Sätze höre ich leider immer wieder. Im Bibeltext steht das genaue Gegenteil. Gott hat Jesus Christus aus dem Tod zur höchsten Ehre erhoben. Er hat Jesus als den Herrlichsten und Großartigsten hingestellt. Wir sollen uns deutlich und dringlich zu ihm bekennen. Das fröhliche und einladende Bekenntnis ist wichtig. Auch das öffentliche Bekenntnis. Es gibt so viele verschämte Christen. Christen, die sich schämen, öffentlich den Namen Jesu in den Mund zu nehmen. Gott aber will unver-schämte Christen. Christen, die sich nicht schämen, sich zum gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten Jesus Christus zu bekennen. Bei den Frauen, die sich am Ostermorgen auf den Weg machen, um Jesus die letzte Ehre zu erweisen, können wir es lernen. Kaum haben sie verstanden, dass Jesus lebt, machen sie sich auf, um seinen Jüngern die gute Nachricht weiterzusagen. Die ersten Christen sagten mutig: Wir können es ja nicht lassen von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben. So wird Gott geehrt. Bis heute!
 

Autor/-in: Pfarrerin Birgit Winterhoff