01.07.2018 / Wort zum Tag

„Papa, geht das jetzt?“

Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.

1. Petrus 1,13

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„Boah Papa, geht das jetzt, dass wir beide alleine ein paar Tage Ski fahren? Du hast es mir doch versprochen!“, will unser Sohn Tim erneut wissen, als er abwartend und herausfordernd vor meinem Mann steht.

Im letzten Skiurlaub war Tim gerade mal eine Stunde auf seinem Snowboard, als er unglücklich stürzte und sich sein Schlüsselbein brach. Aus der Traum vom Snowboarden! Sehr traurig saß unser Dreizehnjähriger nun den Rest des vergangenen Urlaubs in der Skihütte, so dass wir als Eltern ihm versprachen, dass er bei der nächsten Gelegenheit alleine mit Papa einmal Ski bzw. Board fahren könne.

Diesen Wunsch will Tim nun umgesetzt wissen und hofft, dass sein Vater sein Versprechen einhält. Er setzt seine Hoffnung ganz auf die Zusage bzw. das Wort seines Vaters hin. So eine Haltung, so eine vorbehaltlose Zielsetzung fordert der Apostel Petrus von einem Christen: … und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. (1. Petrus 1,13)

Damit Tims Hoffnung Wirklichkeit wurde, war es nötig, seinen Vater an sein Versprechen zu erinnern. Nicht damit zu seiner Schwester zu gehen oder gar zu mir. Ausschließlich sein Vater konnte ihm das ermöglichen. Dieses Verhalten will ich mir zum Vorbild nehmen und auch in mein Glaubensleben übertragen. Meine Hoffnung ganz und ausschließlich auf  Gottes Gnade setzen. Wie viele Dinge und Stimmen lenken mich in meinem Leben ab und reden mir ein, dass ich selber alles schaffen kann und muss? Es ist zuerst meine Willensentscheidung, dass ich immer wieder aufs Neue mein Vertrauen und meine Hoffnung auf Gott setze. Und die bisherigen unerwarteten bis positiven Erfahrungen unter Gottes Führung zeigen mir, dass es sich lohnt, auf Gott und seine Gnade zu hoffen.

Gnade, sie ist ein unverdientes Geschenk. Gnade, das heißt für mich in erster Linie, ich werde mit meinen Fehlern und Schwächen von Gott angenommen. Also es geht um einen neuen Selbstwert, der unter der Führung und der Herrlichkeit Gottes entsteht, wächst und Früchte tragt.

Beim Durchlesen des ganzen Verses 13, spüre ich etwas von der Bestimmtheit des Petrus. Er will mich herausfordern, wenn er sagt: Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. Ich würde ich es heute so formulieren: Passt auf, Leute! Die Lage ist ernst! Petrus legt es den Christen damals und auch heute uns Christen ans Herz, bewusst die Welt, in der wir leben, zu betrachten. Seid realistisch! Wie gehen Sie mit den Dingen und Stimmen um, die uns von Jesus und seinem Wort ablenken? Sobald mir das auffällt, versuche ich wieder „einen Schritt zurück zu gehen“. Dann suche ich das Gespräch mit Jesus. Zuerst IHN nach seinem Willen und seinen Gedanken fragen. So kann ich von Jesus lernen. So erwächst daraus ein Leben, das Jesus und Gott gefällt.

Autor/-in: Klaudia Wolf