05.03.2019 / Wort zum Tag

Ohne Licht kein Leben

Jesus spricht: Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Johannes 8,12

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Können Sie sich ein Leben ohne Licht und Sonne vorstellen? Ein Leben ohne Sonnenauf-  und Sonnenuntergang, ohne einen Wechsel der Jahreszeiten, Wärme und Kälte, Tag und Nacht, Sommer und Winter?

Ich muss gestehen, dass mir eine solche Vorstellung sehr schwer fällt – Licht hat ja nicht nur einen enormen Einfluss auf unsere Stimmungen, auf unsere gesamte Gesundheit, Licht ist die Voraussetzung für unser gesamtes Leben auf dieser Erde. Es gibt dem Leben ganz verschiedene Farben und ordnet es durch seinen eigenen Rhythmus.

Gleich zu Anfang der biblischen Schöpfungsgeschichte hat Gott als erstes Werk das Licht geschaffen. Er hat es von der Finsternis, aus der kein Leben hervorging, geschieden: „Er nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“

Licht und Finsternis – das sind seit alters wahre Gegensätze, die jeder Mensch bis heute leiblich durch die Augen erfahren kann: bin ich unterwegs, brauche ich Licht, um mich räumlich zu orientieren und sicher zu bewegen. In totaler Finsternis lässt sich keine Entscheidung treffen, welcher Weg eingeschlagen werden soll.

Jesus hat sich selbst einmal in übertragenem Sinne als das Licht der Welt bezeichnet, um durch diesen Vergleich deutlich zu machen, wie unverzichtbar er für uns Menschen ist und was er für uns an Orientierung für unser Leben mit sich bringt, wenn wir ihm nachfolgen.

So hat er in Johannes 8, 12 gesagt: „Ich bin das Licht dieser Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln. Er wird das Licht des Lebens haben.“

Licht dieser Welt ist Jesus, weil er durch sein ganzes Leben hindurch von der Krippe bis zum Kreuz und seiner Auferweckung offenbart hat, wer Gott ist. Die Menschen, die ihm während der Zeit seines irdischen Lebens nachgefolgt sind, gehörten als erste zu denen, die erfahren und wissen konnten, dass Jesus geboren war, um die Menschen und Gott miteinander zu versöhnen.

Als Lichtträgern hatte er ihnen den Auftrag gegeben, seine Reden und Taten, seine gesamte Lebensgeschichte durch ihr eigenes Leben zu bezeugen. Sie brauchten sich nun nicht mehr über den Sinn und das Ziel ihres Lebens im Unklaren sein, sondern konnten sich nach den Worten und Taten Jesu richten. Dadurch war ihr Leben hell und licht geworden. Sie wussten sich von Jesus geliebt, sie vertrauten seiner Nähe und all den Verheißungen, die er ihnen gegeben hatte: Das Licht des Lebens würde auch in schweren Zeiten nie von ihnen weichen, selbst im Tode würde es nicht verlöschen. Sie wussten: Wer mit Jesus verbunden ist, der hat das Leben bekommen. Sie verließen sich auf sein Wort:

„Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln. Er wird das Licht des Lebens haben.“

Diese Verheißung gilt  für alle, die zu ihm gehören. Als Christen sind wir eingeladen, ganz bewusst in seinem Licht und seiner Liebe zu leben. Diese Lebensart vom Wechsel aus der Dunkelheit ins Licht beschreibt die Bibel in Epheser 5,9 so:

Früher ward ihr Teil der Dunkelheit. Aber jetzt seid ihr Teil des Lichts, denn ihr gehört zum Herrn! Führt also euer Leben wie Menschen, die zum Licht gehören! Denn das Licht bringt als Ertrag lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.“ 

Jeder neue Morgen, an dem die Sonne aufgeht, erinnert uns daran, dass wir an diesem neuen Tag als Christen durch Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit unser Licht leuchten lassen. Dann wird die Dunkelheit weichen und das Licht wachsen. Denn wir gehören zu Jesus. Wir sind Teil seines Lichtes.

Autor/-in: Pfarrer Helmut Heiser