05.05.2009 / Wort zum Tag

Offenbarung 4,11

Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen.

Offenbarung 4,11

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Wie oft erleben wir dies: Ein Gottesdienst, in dem uns das Herz aufgeht und das Lob Gottes aus unserem tiefsten Inneren hervorbricht. So soll es ja auch sein: Gott loben, das ist unsere Lebensaufgabe. Wer lobt, der lebt leichter. Der Alltag der Woche fällt viel leichter, wenn der Sonntag ein Tag des Lobens ist. Loben und Leben das ist wie Einatmen und Ausatmen. Wer Gott loben kann, der hält auch in harten Stunden des Lebens stand.

Loben und Leben, im Deutschen klingen diese beiden Worte fast gleich. Nur ein Buchstabe ist anders. Beide Worte gehen auf den gleichen Wortstamm zurück. Loben und Leben gehören zusammen. Wer lobt, lebt leichter, wer nicht mehr loben kann, dessen Leben ist gefährdet. „Gott loben, das ist unser Amt“, heißt es in einem Lied. Gott auch in den tiefen Stunden des Lebens loben, darauf liegt Verheißung.

Dies wird uns in der Offenbarung des Johannes gezeigt. Da wird die Härte des Alltags drastisch in den Gerichtswellen dargestellt. Es wird uns das Vergehen dieser Welt vor Augen geführt. Doch am Anfang und am Ende und zwischen jeder Gerichtswelle ist ein Blick in den himmlischen Gottesdienst zu erhaschen, in dem Gott gelobt und angebetet wird. Überwältigend ist dieses Lob. Da wird berichtet, wie die 24 Ältesten, die Repräsentanten aus dem Volk des Alten und des Neuen Bundes, Gott die Ehre geben, vor ihm niederknien, ihre Kronen, die Zeichen ihrer Macht, ablegen und dann aus ganzem Herzen Gott anbeten mit den Worten: „Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.“

Was für ein Gottesdienst! Gott unserem Schöpfer allein die Ehre geben! Da ist das Ziel der Geschichte im Blick. Nicht wir Menschen schaffen das Ziel. Nicht die Mächtigen dieser Erde haben am Ende die Macht und die Ehre, sondern Gott allein, der alles geschaffen hat.

Was für ein Trost: Der Thron Gottes ist nicht leer, die Kommandobrücke des Schiffes Weltgeschichte ist nicht mit dem Zufall besetzt. Nein, Gott sitzt auf seinem Thron und am Ende werden sich vor ihm und seinem Christus alle Knie beugen und ihn loben. Da wollen wir jetzt schon in diesen Lobpreis einstimmen. Und wer diese Hoffnung hat, lebt leichter und bewusster, denn wir haben das Ziel vor Augen: Gott will uns durch alles Schwere, durch alles Leid hindurchführen und uns das Leben in seiner Ewigkeit schenken. Wenn das kein Grund zum Loben ist?!
Autor/-in: Dekan Volker Teich