08.08.2013 / Wort zum Tag

Offenbarung 22,20

Der Seher Johannes schreibt: Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!

Offenbarung 22,20

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Immer wieder begegnen mir Christen, die mürrisch und traurig sind. Ständig haben sie etwas zu meckern. Irgendetwas oder irgendjemand stört sie immer. Oft kramen sie Erlebnisse aus der Vergangenheit hervor und können sich bestens daran erinnern, was Menschen ihnen Böses angetan haben, wo andere sich ungeschickt angestellt haben oder sie in irgendeiner Weise verletzt haben. Aber Freude strahlt von ihnen nicht aus. Sie sind häufig bitter und scheinen nur dann zufrieden zu sein, wenn sie an jemand anderem einen Fehler entdeckt haben. Und irgendwie bekommt man das Gefühl, dass sie auch auf Gott ärgerlich sind. Schließlich ist er ja schuld daran, dass ihnen so viele schwierige Menschen über den Weg laufen. Sie leben ein rückwärtsgewandtes Leben, haben keine Sehnsucht, keine wirkliche Freude.

In der Bibel erleben wir Menschen, die ihr Vertrauen auf Jesus setzen. Diese Menschen sind trotz vieler schwerer Erfahrungen vorwärts gewandt. Sie erwarten etwas von ihrer Zukunft. Sie erwarten jemanden in der Zukunft. Sie warten auf Jesus. Darauf, dass er wiederkommt. So, wie er es versprochen hat. Einer von diesen hoffnungsvollen, erwartungsvollen Menschen ist der Apostel Johannes. Er hatte viel Schweres miterlebt, war gefangen genommen worden und war schließlich auf einer Insel in der Ägäis gelandet als persönlicher Gefangener des römischen Kaisers. Er hätte Grund gehabt, bitter zu sein. Er war zu Unrecht gefangen genommen worden. Er hatte niemandem etwas zuleide getan. Wer hatte ihn verraten, dass die römischen Soldaten ihn finden konnten. Vieles hätte ihm durch den Kopf gehen können, das ihn bitter gemacht hätte. Aber Johannes vertraute darauf, dass Jesus auch in alledem keinen Fehler machen würde. Und Jesus hat ihm in dieser Einöde das letzte Buch der Bibel geschenkt, die Offenbarung. Er hat es ihm in die Feder diktiert. Johannes hat Dinge gesehen, die ihm den Atem geraubt haben.

Und das Schönste am Schluss der Offenbarung. Da zeigt ihm Jesus, der auferstandene Herr und König der Welt das Ende der Weltgeschichte; das herrliche Ziel, das er für seine Gemeinde geplant hat. Das himmlische Jerusalem. Ein Ort so herrlich, schön und friedevoll, dass ihm die Bilder und Vergleiche ausgehen, all das zu beschreiben. Er staunt und staunt und sein Herz wird erfüllt von einer tiefen Sehnsucht. Wenn das doch nur endlich erfüllt wäre! Wenn die Feinde Jesu doch nur endlich besiegt wären! Wenn es keine Bosheit, keine Sünde, keine Krankheit, keine Schmerzen, keinen Tod mehr gäbe! Wenn doch Jesus endlich wiederkäme! Wenn er nicht nur durch den Glauben in unseren Herzen wohnt, sondern wie ihn sehen können wie er wirklich ist, von Angesicht zu Angesicht. Und so ruft Johannes Jesus voller Erwartung und Vorfreude in die Zukunft hinein entgegen: Amen! Ja, komm, Herr Jesus!

Was erfüllt ihr Herz heute? Was erfüllt ihre Gedanken? Worauf richten Sie ihre Hoffnung? Was ist der Traum, der kühnste Traum ihrer Zukunft? Ist ihnen Jesus heute so nahe, dass sie sich sehnen nach dem Tag, an dem er wiederkommt? Sehnen sie sich danach, dass Jesus in ihrem Herzen wohnt und sie Stück für Stück verändert, sie passend macht für seine große Zukunft? Denn je mehr Jesus das tut, desto größer wird ihre Sehnsucht nach ihm und nach seiner Wiederkunft. Wir haben allen Grund zur Freude und zur Hoffnung. Denn Jesus, unser Herr ist der Herr und König der Weltgeschichte. Jesus hält sie in seiner Hand. Und er wird wiederkommen, um seine Gemeinde zu sich zu holen in sein herrliches Reich. Das soll ihre Zukunft sein. Sie brauchen nicht rückwärtsgewandt und bitter zu leben. Sie dürfen nach vorne schauen, Jesus entgegen.

Autor/-in: Pfarrer Michael Sarembe