25.10.2009 / Wort zum Tag

Offenbarung 2,5

So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die frühern Werke!

Offenbarung 2,5

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Das neue Haus ist gebaut. Alles sieht wunderbar aus. Auch die Kinder sind ordentlich erzogen worden. Der Mann hat seinen Job, die Frau ihren Nebenjob. Beide geben sich Mühe, miteinander im Gespräch zu sein und doch merken sie, dass sie einander fremd geworden sind. In der Eheberatung sagen sie: „Wir haben einander nichts mehr zu sagen. Wir haben zwar vieles erreicht zusammen, aber jetzt funktionieren wir nur noch. Früher hatten wir nichts, aber wir hatten einander. Heute haben wir vieles, aber wir haben einander verloren.“ Was diesem Paar fehlt, ist die Liebe. Die spontane Liebe füreinander. Das innere Feuer, das ganz für den Partner brennt. Was fehlt, ist die erste Liebe. So etwas kann in jeder Ehe vorkommen. Aber nicht nur dort, sondern auch in der Beziehung zu Jesus Christus.

Die christliche Gemeinde von Ephesus wurde von Jesus getadelt, weil sie die erste Liebe zu Gott verlassen hatte. Man sagt, dass die erste Liebe treu und aufrichtig ist. Sie ist von besonderer Qualität. Bei Christen zeigt sich die erste Liebe zu Jesus im intensiven Lesen der Bibel, im Gebet, in der Liebe zur Gemeinde. Zudem beflügelt die erste Liebe zur Tat, zur konkreten Hilfeleistung für andere. Christen tun „Gutes an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (Galater 6,10). Triebfeder bei allen Aktivitäten ist die Liebe zu Jesus. Aus dieser Liebe heraus, konnten die Christen von Ephesus in Schwierigkeiten und Nöten standhaft bleiben. Trotz Verleumdungen, Verfolgungen und Anfechtungen hielten sie am Glauben an Jesus Christus fest.

Aber mit der Zeit wurde ihr Glaubensleben zur bloßen Tradition. Die Christen von Ephesus erstarrten im Glauben und wurden gleichgültig. Sie kümmerten sich nicht mehr umeinander, und auch nicht mehr um Menschen außerhalb der Gemeinde. Sie hatten die erste Liebe zu Jesus verlassen. Das ist es, was Jesus im Sendschreiben an die Christen von Ephesus kritisiert. Dies mit den Worten: „So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust.“ Diese Ermahnung findet sich in Offenbarung, Kapitel 2, Vers 5.

Die Christen in Ephesus sollen sich an die erste Liebe erinnern und sie wieder herstellen. Die erste Liebe soll unter ihnen neu entfacht werden. Ein berechtigtes Anliegen – auch für uns heute. Überlegen Sie doch mal: Wie war das damals, als Sie zum Glauben an Jesus kamen? Wie haben Sie sich gefühlt? Was hat Ihr Denken und Leben bestimmt? Wie wichtig war Ihnen das Lesen in der Bibel und das Gebet? Welchen Stellenwert hatte die Gemeinschaft mit anderen Christen? Und wie sieht Ihr Leben jetzt aus? Schlägt Ihr Herz noch für Jesus wie es früher mal geschlagen hat? Auch wenn wir die Liebe zu Gott erfahren haben, kann diese Liebe erkalten, wenn wir sie nicht Tag für Tag erneuern. Diese Erneuerung geschieht durch Buße, durch die bewusste Hinwendung zu Jesus Christus. Wenn wir uns ihm gegenüber öffnen, kann er in uns das Feuer der Liebe wieder zum Brennen bringen. Warum nicht heute neu damit anfangen, Jesus von Herzen zu lieben.

Der Jesus-Jünger Simon Petrus wurde von seinem Meister dreimal gefragt: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?“ (Johannes 21,15-17). Dreimal musste Petrus diese Frage beantworten, bis er traurig sprach: „Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe“.
 

Autor/-in: Ernst Bai