28.06.2009 / Wort zum Tag

Offenbarung 1,17-18

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.

Offenbarung 1,17-18

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Ach, es wird doch alles immer schlimmer auf der Welt. Die Leute haben überhaupt keine Moral mehr, die Klimakatastrophe kommt, alle Gletscher schmelzen weg, die Finanzkrise ist da, und Kinder gibt es auch immer weniger, die uns im Alter versorgen könnten. Wo soll das alles bloß hinführen?

Ja, wo soll es denn hinführen? Der Apostel Johannes hat hier eine Vision davon, wo es alles eines Tages hinführen wird. Und was sieht er? Es endet alles eines Tages bei Gott. Da, wo es alles mal begonnen hatte. Gott sagt von sich: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.“ Gott ist „der Erste“ – das heißt, Gott ist der Anfang von allem. Er hat alles, was es gibt, ganz am Anfang geschaffen und auf den Weg gebracht. Gott ist aber auch „der Letzte“ – das heißt, Gott ist auch das Ende von allem. Bei ihm wird alles eines Tages wieder ankommen. Es ist überhaupt nicht so, dass Gott die Kontrolle über seine Schöpfung verloren hätte, dass ihm da etwas aus der Hand geglitten wäre und sich selbstständig gemacht hätte. Gott ist nach wie vor im Regiment. Er weiß, was er tut.

Wenn jemand Grund gehabt hätte, zu meinen, dass alles immer schlimmer wird und dass es für die Zukunft keine Hoffnung mehr geben kann, dann war das Johannes. Schon ewig sitzt er da in der Verbannung auf der Insel Patmos. Jerusalem, die Stadt Gottes, liegt in Trümmern. Alle elf Jünger, mit denen er mit Jesus unterwegs war, sind tot. Jeder einzelne von ihnen ist auf grausame Weise ums Leben gekommen. Er selbst ist weit weg von den Gemeinden, die seine Hilfe so sehr nötig hätten. Überall geht es drunter und drüber, die Christen werden überall verfolgt, und es sieht so aus, als ob das Christentum bald am Ende sein wird. Johannes ist vermutlich der Letzte, der Jesus noch persönlich gekannt hat, und nach seinem Tod würde es dann wohl vorbei sein. Danach sah es jedenfalls aus. Und deswegen gibt Gott ihm wohl diese großartige Vision, damit er und alle Christen neuen Mut fassen.

Und so kam es dann ja auch. Dass Johannes diese Vision hatte, ist jetzt gut 1900 Jahre her. Das Christentum ist nicht untergegangen. Das Christentum gibt es immer noch, und es ist stärker denn je. Es gibt heute mehr Christen auf der Welt als je zuvor. Gott hat dafür gesorgt, dass aus den schwachen ersten Gemeinden in Kleinasien eine riesige Bewegung wurde. Denn Gott ist nicht nur der Erste und der Letzte, sondern auch der Lebendige, der hier und jetzt handelt und seine Gemeinde erhält.

Es wird nicht alles immer schlimmer auf der Welt. Es ist alles genauso schlimm, wie es seit dem Sündenfall gewesen ist. Schlimmer kann es sowieso nicht mehr kommen. Schon immer seit dem Sündenfall gehen Dinge schief, passieren Katastrophen und begehen Menschen Verbrechen. Das war schon immer so und wird auch bis zum Ende der Welt so bleiben.

Aber gleichzeitig bleibt die Welt auch immer Gottes gute Welt, in der Saat und Ernte nie aufhören, wie es Gott nach der Sintflut verheißen hat. Es passieren nach wie vor viele gute Dinge. Krankheiten werden besiegt, neue nützliche Dinge werden erfunden, Menschen tun anderen Menschen Gutes, Menschen werden Christen. Und in vielerlei Hinsicht geht es uns hier in Deutschland heute besser als je zuvor, und es gibt allen Grund, dafür Gott zu danken.

Ist es nicht gut zu wissen, dass trotz allem, was passiert auf der Welt, und trotz allem, was mir selbst so oft schief läuft, Gott da ist, der alles in der Hand hält? Gott wird dafür sorgen, dass alle Dinge am Ende auf ihn selbst zulaufen. Und ich bin gespannt, wie das aussehen wird.
 

Autor/-in: Jutta Schierholz