18.07.2019 / Andacht

Öfter mal „Danke“ sagen

Warum das vor allem an schlechten Tagen hilft.

Als ich letztens von der Arbeit nach Hause gefahren bin, ging es mir nicht gut. Mein Tag war bis zu diesem Zeitpunkt nicht gut gelaufen. Auf der Arbeit hat nichts so funktioniert, wie ich es geplant hatte und jetzt waren nur Leute vor mir, die nicht richtig Auto fahren konnten. Beim Gedanken an all die Dinge, die Zuhause auf mich warteten, habe ich mir wirklich Sorgen gemacht. Kurz gesagt: Meine Laune war im Keller. Und plötzlich — erst wusste ich nicht woher — kam mir ein Gedanke:  „Dir geht’s doch eigentlich gut. Sag Gott doch einfach mal Danke für die Dinge, für die du dankbar sein kannst“.

Danke sagen war das, was ich in dieser Situation am wenigsten wollte. Ich fragte mich auch, ob mir an diesem Tag überhaupt etwas Positives einfallen würde. Aber ich probierte es. Und tatsächlich fiel mir einiges ein, für das ich dankbar sein konnte: Das Geld für ein eigenes Auto, genug zu Essen, eine Arbeit, ein Dach über dem Kopf und vieles mehr. Mit jeder Sache, für die ich „danke“ sagte, kam ein kleines Stück gute Laune zurück und damit ein bisschen Energie für die Aufgaben, die an diesem Abend noch auf mich warteten.

Dankbarkeit üben

Einfach mal „danke“ sagen. Das hat geholfen. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar: Ich mache das eigentlich viel zu selten. Einfach mal den Blick auf die schönen Dinge im Leben lenken, statt sich den ganzen Tag zu ärgern und wütend auf das zu sein, was man gerade nicht haben kann. Das tut nicht nur unseren Nerven gut, sondern ist nebenbei auch ein biblisches Prinzip.
Gott gibt uns den Auftrag, ihm „Danke“ zu sagen. Zum Beispiel in Epheser 5,20: „Wir sollen Gott sogar allezeit danken“. Nicht, damit Gott sich besser fühlt — im Gegenteil. Er möchte uns dadurch segnen. Mich hat er zum Beispiel mit Energie und guter Laune beschenkt.

Gedankt haben auch schon die Männer des Alten Testaments. Sie bauten Altäre und brachten Gott Dankopfer. Wir müssen heute keinen Altar mehr bauen, aber mir gefällt das Prinzip dahinter. Einen Altar bauen heißt, sich anstrengen und auf das Danken konzentrieren. In der heutigen Zeit, in der wir dauernd erreichbar und aufmerksam sein müssen, ist es wahrscheinlich das, was uns am schwersten fällt.

Danken bringt Freude ins Herz

Jesus selbst hat sich immer wieder zurückgezogen, um mit Gott zu sprechen. Warum nehmen wir uns diese Auszeiten so selten? Und wenn wir sie uns nehmen, warum kommen wir dann nur mit unseren Sorgen und vergessen, was Gott Gutes für uns getan hat? „Danke sagen“ sollte an erster Stelle stehen. So steht es auch in Philipper 4,6:

Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

Wir sollen unsere Bitten nicht vergessen, aber erst einmal danken. Dann können wir die Stelle in 1. Thessalonicher 5,16-18 auf uns beziehen. Mit dem Dank kommt nämlich auch Freude in unser Herz und lässt unsere Sorgen ein bisschen in den Hintergrund treten.

Ich werde auf jeden Fall wieder nach positiven Dingen in meinem Leben suchen und Gott dafür danken – vor allem wenn ich einen schlechten Tag habe.

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