04.12.2022 / Serviceartikel

Nicht alle Jahre wieder

Weihnachtstraditionen sind schön, können mit der Zeit aber auch langweilig werden. Einige Tipps, wie Sie Weihnachten mal ganz anders feiern können.

„Alle Jahre wieder…“, so beginnt ein bekanntes Weihnachtslied. Auch viele familiäre Weihnachtsfeiern könnte man mit dieser Überschrift beschreiben. Bei den einen gibt es an Heiligabend immer Kartoffelsalat mit Würstchen, bei den anderen muss es traditionell die Weihnachtsgans sein. Neben einem typischen Weihnachtessen gibt es aber noch andere Weihnachtstraditionen.

Manche davon haben sich über die Jahre bewährt, bei anderen fragt man sich, wieso man sie eigentlich pflegt. Für alle, die ihr Weihnachtsfest einmal anders gestalten wollen, haben wir von ERF.de Tipps zusammengetragen, wie man Weihnachten einmal anders feiern kann.

Anderen Freude schenken

Zunächst lässt sich Weihnachten auch einmal ganz woanders feiern. Dafür muss man nicht gleich einen Flug in die Karibik buchen. Wieso nicht als Kirche oder Gemeinde das Weihnachtsfest gemeinsam im Gemeindesaal begehen? Eine andere Möglichkeit ist, gezielt Menschen in einer Notlage zu besuchen. Man kann eine Weihnachtsfeier in einer Obdachlosenunterkunft oder einem Asylbewerberheim veranstalten. Oder man geht in ein Gefängnis oder ein Krankenhaus, um dort zu singen oder Plätzchen zu verteilen.

Es kann eine bereichernde Erfahrung sein, das Weihnachtsfest nicht nur mit der Familie, sondern auch mit fremden Menschen zu feiern. Denn es ist schön, an Weihnachten direkt etwas von Gottes Liebe an andere abzugeben. Wer nicht gleich ins Asylbewerberheim oder in ein Gefängnis gehen will, kann auch sein eigenes Haus für andere öffnen.

Durch eine Ankündigung im Gottesdienst kann man signalisieren, dass man sich über Gäste am Heiligabend freut. Oder man lädt gezielt die Gemeindemitglieder ein, die Weihnachten sonst alleine wären. Für Spielkameraden für die Kinder nach dem Geschenkeauspacken sorgt die gemeinsame Feier mit befreundeten Familien.

Es kann eine bereichernde Erfahrung sein, das Weihnachtsfest nicht nur mit der Familie, sondern auch mit fremden Menschen zu feiern. Denn es ist schön, an Weihnachten direkt etwas von Gottes Liebe an andere abzugeben.

Über ein Spiel zum Geschenk

Auch rund um das Thema Geschenke lässt sich so manches anders gestalten als üblich. Wie wäre es damit, die Geschenke, wie in England und Amerika üblich, erst am Morgen des ersten Weihnachtstages auszupacken? Und anstatt sich über passende Geschenkideen für jedes Familienmitglied den Kopf zu zerbrechen, kann man als Familie wichteln, zum Beispiel mit Hilfe des Onlinedienstes Wichtel-O-Mat.

Selbst wenn die Bescherung klassisch ablaufen soll, gibt es gute Ideen, sie spaßiger zu gestalten. Man kann zum Beispiel losen, wer als Erstes seine Geschenke aufmachen darf. So packen nicht alle gleichzeitig aus und man bekommt die Freude des Beschenkten bewusster mit. Eine weitere Möglichkeit ist es, seine Geschenke zu erspielen.

In meiner Familie haben wir uns einmal unsere Geschenke erwürfelt. Das war sogar noch mit einem Rätsel verbunden, denn auf jedem Geschenk klebte ein Spruch. Dieser passte zu der Person, für die das Geschenk bestimmt war. Wer ein Geschenk erwürfelte, musste erraten, für wen das Geschenk war und es dieser Person hinlegen. Ob das Geschenk wirklich für den Betreffenden war, wurde erst nach dem Auspacken enthüllt.

Wer Würfeln nicht mag, kann andere Möglichkeiten finden, sich die Geschenke zu erspielen. Warum nicht ein Ratespiel für die ganze Familie veranstalten oder gemeinsam Black Stories lösen? Oder man notiert verschiedene Weihnachtsbegriffe und die einzelnen Familienmitglieder müssen diese malen, erklären oder vorspielen. Wer einen Begriff errät, darf auspacken.

Grillfest statt Weihnachtsgans

Weihnachten hängt ja nicht allein davon ab, wie man die Bescherung gestaltet oder wo und mit wem man feiert. Die Weihnachtsfeier lässt sich auch noch mit anderen Mitteln aufpeppen. Wie wäre es damit, Weihnachten als bunten Abend zu gestalten, zu dem jedes Familienmitglied einen Programmpunkt beiträgt? Auch die Weihnachtsgeschichte muss nicht jedes Mal so vorgelesen werden, wie sie in Lukas 2,1-20 festgehalten ist. Man kann sie auch als Rollenspiel lesen, frei nacherzählen oder ein kleines Theaterstück daraus machen.

Nicht zuletzt hat auch ein internationales Weihnachtsfest seinen Reiz. Entweder man übernimmt gezielt Traditionen aus einem bestimmten Land oder man mischt Traditionen aus mehreren Ländern und feiert so ein internationales Fest. Beides kann Spaß machen und Kindern aufzeigen, wie unterschiedlich Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird.

Experimentierfreudige können Weihnachten auch mal als Grillfeier begehen statt immer das traditionelle Familienweihnachtsessen auf den Tisch zu bringen. Hier muss aber natürlich das Wetter mitspielen: Bei Schnee und Minusgraden macht Grillen aber nur Hartgesottenen Spaß.

Letztlich gilt aber bei allen Ideen, Weihnachten mal anders zu feiern: Probieren geht über studieren. Manchmal muss man einfach mal austesten, was zur eigenen Familie passt. Was dann nicht gefällt, wird im nächsten Jahr einfach nicht mehr gemacht. Aber vielleicht ergeben sich aus einem „Weihnachten mal anders“ ja auch ganz eigene, neue Weihnachtstraditionen.
 

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

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