21.04.2023 / Wort zum Tag

Mit Worten Gutes tun

Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören.

Epheser 4,29

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Die meisten kennen das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, nichts zu sagen. Also keinen Kommentar abzugeben. Aber das Schweigen ist auf keinen Fall in jeder Situation angebracht. Die Bibel thematisiert an verschiedenen Stellen die Auswirkung von Worten. Dabei verschweigt sie nicht, dass unsere Worte positive, aber auch sehr negative Auswirkungen haben können.

Welche Worte, die Sie in Ihrer Kindheit gehört haben, sind Ihnen noch in Erinnerung? Sind es negative Aussagen, die Ihnen heute noch weh tun? Oder sind es gute Worte, die Ihnen Zuversicht und Selbstvertrauen gegeben haben? Worte können verletzen und Worte können fördern. Sie prägen oftmals unsere Lebensentscheidungen. Für die uns gesagten Worte können wir nichts. Aber für die Worte, die wir gebrauchen, sind wir verantwortlich. Worte haben eine enorme Kraft. Jedes ausgesprochene Wort entfaltet seine Wirkung. Ich kann es nicht mehr ungesagt machen. Es ist wie ein abgeschossener Pfeil, der auch nicht mehr einfach zurückgeholt werden kann.

Gute Worte wirken manchmal Wunder. Es lohnt sich, aufmerksam zu sein, um sie in unserem lauten Alltag nicht zu überhören. Wie gut tut es mir, wenn jemand bemerkt, dass ich wieder gesund bin und mich fragt, wie es mir geht. Es tut mir gut, wenn meine Antwort aufmerksam und interessiert gehört wird. Es macht mich glücklich, wenn man mir sagt: Ich denke an dich und ich bete für dich. Es überrascht und freut mich, wenn jemand sich bei mir für einen Dienst bedankt und mir sagt, dass er es großartig findet, dass ich es getan habe. Noch mehr erfüllt es mich mit Freude, wenn ich unerwartet ein Kompliment erhalte. Ein Kompliment, das nicht aufgesetzt und gezwungen klingt. Ohne Zweifel: freundliche, mitfühlende und aufmunternde Worte tun meiner Seele gut. Sie geben mir Auftrieb und schaffen Fröhlichkeit. Wie gut, dass mir immer wieder Menschen begegnen, die Worte an mich richten, die mir guttun.

Gute Worte empfangen, ist das eine, aber bin ich auch selbst dafür bereit, gute Worte auszuteilen? Ich finde das gar nicht so einfach. Die Worte sollten von Herzen kommen und echtes Mitgefühl oder echtes Interesse an meinen Mitmenschen bekunden. Ich stelle fest, dass ich viel zu oft das Negative und die Fehler des anderen sehe. Wenn ich von den Schwierigkeiten oder dem Leid meiner Nächsten erfahre, macht es mich sprachlos. Für jeden das passende gute Wort zu finden, scheint mir unmöglich. Meine eigenen Anstrengungen reichen für diese große Aufgabe nicht aus.

Worte voller Wert zu sprechen, ist Teil meiner Berufung als Christ. Vielleicht hilft es, wenn ich mich immer wieder neu daran erinnere, wie Christus zu uns gesprochen hat und noch heute zu uns spricht. Es geht nicht darum, dass ich mich „jetzt endlich mal zusammenreiße“. Es geht darum, dass ich alle Bereiche meines Lebens, auch meine Sprache, unter die Herrschaft von Christus stelle und von ihm lerne. Je mehr ich Gottes Wort in meinem Herzen Raum gebe, es lese und höre, desto mehr wird mein Leben und auch mein Reden geprägt. Wenn ich mit Worten Gutes tun will, sollten sie drei ganz einfache, aber wichtige Kriterien erfüllen: Sie müssen wahr sein, liebevoll und positiv. Dann können meine Worte, auch wenn sie nicht immer vollkommen sind, Worte voller Wert für die Menschen in meiner Umgebung werden.

Autor/-in: Erika Best-Haseloh