13.01.2020 / Andacht

Mit oder ohne Jesus unterwegs

Wann und wo suchen Sie Jesus?

Wo ist Jesus, auf Ihrem Lebensweg? Ist Jesus Ihr Begleiter? …oder haben Sie ihn vergessen, verloren auf dem Weg – im Alltag? So wie Maria und Josef. Was war passiert, dass sie ihn vergessen hatten?

Der Weg von Jerusalem nach Nazareth ist weit und beschwerlich – zwei bis drei Tagemärsche. Sie waren mit vielen Menschen unterwegs, unterhielten sich wahrscheinlich über das Erlebte im Tempel und über den Alltag. Ihr Ziel und Bestreben war es nach Hause, nach Nazareth zu kommen: Endlich ankommen, Füße hochlegen und verschnaufen.

Wie oft im Leben streben wir Ziele an – aus eigener Kraft und nach eigenem Gutdünken und vergessen Jesus dabei mitzunehmen. Wie oft verirre ich mich dann auf dem Weg, komme vom richtigen Weg ab. Wundere mich, dass mir die Puste ausgeht, mürrisch, missgelaunt, gar krank werde. Meist erinnere ich mich erst dann wieder an Jesus, wenn mein Leben beginnt auseinanderzufallen.

Wo ist Gott, Jesus in meinem Alltag? Im Beruf, in der Ehe und Familie, auf all Ihren und meinen Wegen, der Straße, zu Hause… ist er dabei oder haben wir ihn vergessen – gar verbannt? Wir glauben, dass wir ohne ihn schneller vorankommen.

„Grias Gott – Grüß Gott“, so ruft man sich in Bayern bei Begegnungen zu. Im letzten Jahr führten mich berufliche Wege in den Freistaat. Kruzifixe an Straßen- und Wegkreuzungen, auf den Berggipfeln, sogar in Gasthäusern – erinnern mich an den Weg, den Jesus für mich ging. Kleine Kirchen und Kapellen, laden zur Einkehr ein. Die bayerneigne Hymne beginnt mit: „Segne Gott das Land der Bayern“, „Vergelt`s Gott“ zum Dank und als Abschiedsgruß sagt man „Pfüati Gott“- „Führ dich Gott“. Gott ist in Jesus in Zeichen und Worten im Alltag gegenwärtig. Mir ist das aufgefallen. Den Menschen dort ist es vielleicht gar nicht so bewusst.

Wo ist Jesus in Ihrem Leben?

Beginnen Sie Ihren Tag mit ihm? Beziehen Sie ihn in Ihr Leben ein? Lassen Sie ihn mit Ihnen gehen? Treffen Sie Ihre Entscheidungen mit ihm? Oder rufen Sie ihn nur, wenn Sie sich verirrt haben, Sie alleine nicht mehr weiterwissen? …in Krankheit und Not. Klagen ihn an, dass er Sie verlassen hat?

Es passiert, dass wir Jesus vergessen. Auch Maria und Josef ist das passiert. „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist“, hat Jesus geantwortet. Ja, im Hause seines Vaters finde ich ihn noch heute. Im Tempel, der Kirche…? – vielleicht. Doch meist lasse ich ihn auch dort zurück. Das wahre Haus Gottes ist in mir. In mir will er wohnen. Und wenn ich meine, ihn verloren zu haben, kann ich Jesus im Gebet bitten, bei mir zu sein und zu bleiben. Mich auf dem Lebensweg zu begleiten.

Wenn ich meine, Jesus verloren zu haben, kann ich ihn im Gebet bitten, bei mir zu sein und zu bleiben. Mich auf dem Lebensweg zu begleiten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Jesus suchen und finden. Ihn einladen in Ihr Leben. Ihm, wie Maria, einen Platz in Ihrem Herzen geben und ihn da behalten und mit ihm wachsen. Denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nur durch ihn und mit ihm kommen Sie und ich an unser Ziel. Niemand kommt zum Vater denn durch ihn.

Autor/-in: Heike Knauff-Oliver

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