21.08.2023 / Wort zum Tag

Mit Herz

Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin.

Jeremia 24,7

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„Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin.“  Heißt es beim Propheten Jeremia, im Kapitel 24, Vers 7.

Das Herz, das steht in der Bibel nicht so sehr für unsere Gefühle oder unsere inneren Regungen. Es ist vielmehr das menschliche Lebenszentrum. Der Ort, an dem gedacht und überlegt, geplant und entschieden wird. Das Herz – das ist sozusagen meine innerste Identität, mein eigentliches „Ich“.

Und genau hier sieht die Bibel auch unser Problem. Denn unser „Ich“, das möchte eigenständig sein, möchte selbst entscheiden. Damals, im Garten Eden, hat das begonnen: „Ihr werdet selbst wissen, was gut und böse ist“, so hatte die Schlange es Eva versprochen. Selbst wissen, selbst entscheiden, unabhängig von Gott – das prägt und bestimmt uns Menschen bis heute. Seit damals leben wir von Geburt an ohne Gott. Das nennt die Bibel übrigens „Sünde“ – ein Leben in eigener Regie, unabhängig von dem Gott, der uns geschaffen hat und der unser Leben erhält. Die vielen moralischen Fehlentscheidungen des Menschen, das sind letztlich Folgen dieser grundlegenden Trennung von Gott, dieser Ur-Sünde.

Das Problem ist also unser menschliches, von Gott unabhängiges Herz. Wir denken und überlegen, planen und entscheiden ohne Gott. Das gilt übrigens auch für Menschen, die sehr religiös sind. Menschen, die bewusst das Gute tun möchten, das Gott von ihnen will. Immer wieder macht ihnen ihr eigenes Herz einen Strich durch die Rechnung. Israel hat das in seiner Geschichte, die uns im Alten Testament erzählt wird, immer wieder erlebt. Bei allem guten Willen sind sie gescheitert.

Und im Neuen Testament schreibt Paulus das Gleiche. Er spricht davon, dass er zwar das Gute will, dann aber in sich selbst sozusagen ein anderes Gesetz findet. Eine Regel, die ihn immer wieder dazu führt, das Böse zu tun. Noch einmal: das Problem dabei ist unser Herz. Unser innerstes Ich.

Hier müsste sich etwas ändern. Wir bräuchten eine „Herz-Veränderung“. Und genau das kündigt Gott in diesem Vers an. Er sagt, dass er den in die Gefangenschaft weggeführten Israeliten ein Herz geben will, das ihn erkennt und seine Herrschaft bejaht. Das lesen wir auch an anderer Stelle in der Bibel. So sagt Gott z.B. durch den Propheten Hesekiel, dass er einen neuen Bund schaffen wird, ein neues Beziehungsverhältnis zwischen Menschen und ihm. Dieser neue Bund wird davon geprägt sein, dass das alte Herz, das sozusagen wie ein Stein ist, hart und unveränderbar, durch ein neues, fleischernes Herz ausgetauscht wird. Und dass Menschen dadurch fähig werden, wirklich zu wollen und zu tun, was Gott sagt. (Hes. 11,19f; 36,26f).

Im Neuen Testament wird dieses Ereignis, dieser Herzens-Tausch, mit dem Begriff „Wiedergeburt“ beschrieben. Eine neue Geburt bringt ein neues Herz hervor, eine neue Lebensmitte, in der es nun nicht mehr zuerst und letztlich um mich selbst geht, sondern in der Gott und sein Reich im Mittelpunkt stehen. Wer diese Veränderung erlebt hat, ist wirklich neu geworden. Alles hat sich geändert. Natürlich muss diese Veränderung nun noch Schritt für Schritt gelebt, in den Alltag umgesetzt werden. Aber die entscheidende Grundlage ist gelegt.

Gott lädt auch Sie ein, wenn Sie diese lebensverändernde Erneuerung noch nicht erfahren haben: bitten Sie ihn, Ihre Schuld zu vergeben und Ihr Herz zu erneuern. Und Gott wird es tun!

Autor/-in: Hans-Georg Wünch