15.10.2012 / Wort zum Tag

Micha 7,9

Er wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue.

Micha 7,9

Die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Römer 6,14

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Ich denke an das Gespräch bei einem Hausbesuch, das mich länger beschäftigt hat. Ein Mann sagte mir: Ich gehe nicht so oft in den Gottesdienst,aber ich habe auch so meinen Glauben.Weiter sagt er: In den Gottesdienst gehen oft Leute, die machen die ganze Woche über Fehler und dann gehen sie am Sonntag in die Kirche, um bei Gott die Verzeihung abzuholen.
Ja, dachte ich damals, Du hast Recht. Genauso ist es: Woche für Woche werden wir schuldig. Woche für Woche bleibe ich hinter meinen Vorsätzen zurück. Woche für Woche bin ich dankbar, dass ich am Sonntag Gott um Verzeihung bitten kann. Und vor allem bin ich dankbar, dass  Gott wirklich Vergebung schenkt und mir durch das Leiden und Sterben Jesu Christi zugesagt wird: Dir sind Deine Sünden vergeben!
Immer wieder denke ich, dass es nichts Größeres und Schöneres gibt als die Gewissheit, dass Gott uns nicht auf unsere Schuld festlegt, sondern dass er Vergebung schenkt.
Und deshalb denke ich auch, dass ich das Wirken des Heiligen Geistes oftmals daran erkenne, dass er mir die Augen öffnet, für das, was in meinem Leben nicht in Ordnung ist, für das, wo ich Vergebung und Erneuerung brauche. Der Heilige Geist macht demütig über die eigenen Fehler und froh über die Gewissheit, dass Gottes Gnade mir trotzdem gilt.
Trotzdem hat mich nicht losgelassen, was der Mann mir sagte: Ist das wirklich alles, was man als Christ sagen kann, dass man ehrlich wird zu sich selbst und sich an Gottes Vergebung freut.  Müsste der Glaube nicht auch zu einer Veränderung des Lebens führen?
Paulus macht im Römerbrief deutlich, dass Gottes Gnade nicht nur Vergebung schenkt, sondern dass sie durchaus auch mein Leben verändern will. Mein Leben kommt unter die Leitung des Heiligen Geistes. Und Gottes Geist wirkt  in meinem Leben. Ich darf jeden Tag mit der Bitte beginnen: Vater, präge mich heute durch Deinen Heiligen Geist. Führe du mich durch diesen Tag. Schenke du mir deine Liebe für meine Mitmenschen. Lass mich achtsam sein auf die Impulse, die du mir gibst.
Ich werde zwar weiterhin schuldig werden. Aber ich werde auch erfahren, dass Gottes Geist mich mehr und mehr prägt und mein Leben verändert.
 

Autor/-in: Lothar Eisele