15.03.2020 / Andacht
Mein Trost
Warum ich mich nicht um die Zukunft sorge.
„Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, dass er zum Erbe erwählt hat.“ (Psalm 33,12).
Die Welt ist in Aufruhr. Jahrzehntelang gewachsene und bewährte Ordnungen und Verträge werden nicht länger eingehalten. Völker kämpfen um ihre Rechte. Verantwortung wird gern delegiert. Großmächte beherrschen die Märkte. Es scheint so, als würde immer irgendwo auf der Erde Krieg geführt. In den Medien finden wir viele Berichte über menschliche Gemeinheit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit. Und das nicht nur irgendwo in der weiten Welt, sondern auch in unseren Städten, auf unseren Straßen.
Gott liebt Gerechtigkeit und Recht. Die Machthaber dieser Welt, aber auch kleine und große Kriminelle sorgen für immer neue Ungerechtigkeit, um an ihr Ziel zu gelangen. Das war in der Geschichte der Menschen zwar schon immer so. Doch scheint jetzt manches so wie die Erfüllung des Jesus-Wortes: „Die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen und die Liebe wird den vielen erkalten“ (Matthäus 24,12). Anders kann es nur werden, wenn Jesus Christus wiederkommt, der zu seiner Zeit als allein Gewaltiger das letzte Wort haben wird. Er ist der König aller Könige und Herr aller Herren (auch der Präsidenten und Regierungschefs – 1. Timotheus 6,14-16).
Die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen und die Liebe wird den vielen erkalten – Jesus Christus in Matthäus 24,12
Ich sorge mich nicht länger um die Zukunft unserer Welt, wenn ich mir bewusst mache, was es bedeutet, dass Gott die Pläne der Nationen durchkreuzt, dass er die gottlosen Vorhaben der Völker zunichtemacht (Psalm 33,10). Wer Gott, dem Allmächtigen, vertraut, sieht „hinter den Wirren des Völkergeschehens die unsichtbare Hand Gottes der nach ewigem Plan die Geschichte gestaltet“ (A. Weiser). Auch Weltherrscher können ihre Pläne nur so lange entfalten, wie Gott es zulässt. Das zeigt die Geschichte, die vom Zerbruch mächtiger Weltreiche berichtet.
Ein Beispiel: Nach dem zweiten Weltkrieg las man in der damals sowjetisch besetzten Zone auf Plakaten: „Die Hitlers kommen und gehen“. Dieses Wort stammte von Stalin, der ja dann selbst zu denen gehörte, die gehen mussten. Dass sein Imperium zerbrechen würde, war zu seinen Lebzeiten kaum vorstellbar.
Wer Gott, dem Allmächtigen, vertraut, sieht hinter den Wirren des Völkergeschehens die unsichtbare Hand Gottes der nach ewigem Plan die Geschichte gestaltet.
Allein Gottes Plan hat ewigen Bestand. Unter allen Völkern gab es nur eines, dass diese Wahrheit erfasste: Gottes erwähltes Volk Israel. Darum heißt es: „Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.“ Dieses Volk wurde erwählt, um Gottes Ruhm zu verkündigen (Jesaja 43,21). „Freuen kann sich ein Volk, das Gott als Eigentum (Erbe) erwählt“ (Psalm 33,12).
Die Nicht-Erwählten kennen solche Freude nicht. Sie stoßen sich an den Zusagen, die Gott seinem Volk gemacht hat. Andere aber, die Gott anfangs nicht verehrten, also auch nicht zu seinem Volk zählten, wurden von ihm gerufen, erfuhren – ähnlich wie Israel – eine Erwählung. Das waren die Christusleute, Menschen, die Gottes Gerechtigkeit suchten und fanden.
Für sie galt und gilt, was der Apostel Petrus so ausdrückt: „Ihr seid das von Gott auserwählte Volk, seine königlichen Priester, Menschen, die ihm gehorchen und sein Eigentum sind“ (1. Petrus 2,9). Das ist eine Beschreibung aller, die ihr Leben Jesus Christus zur Verfügung stellen, also nicht wie die Mächtigen dieser Welt selbstbestimmend ihr Leben führen, sondern es der Führung des Höchsten unterstellen.
„Wohl dem Volk, wohl allen Menschen, deren Gott der HERR ist“. Wer im Glauben akzeptieren kann, dass er Gottes Eigentum ist, der darf als Gottes Beauftragter die großen Taten Gottes verkünden. Der Schluss von Psalm 33 macht noch einmal deutlich, welch ein Vorrecht es ist, Gottes Eigentum zu sein und erkennen zu können: „Der Herr ist unsere ganze Freude; wir vertrauen ihm“ (Psalm 33,21).
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