15.09.2022 / Aktuelles vom Tag

„Mehr als nur ein Kreuzchen“

MdB Dagmar Schmidt zum 16. Internationalen Tag der Demokratie.

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„Demokratie ist mehr, als nur alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen,“ sagt die Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt. Als Sozialdemokratin aus Hessen vertritt sie den Lahn-Dill-Kreis in Berlin. Dort sieht sie im Parlament eine „breite, bunte Debattenkultur“.
 

Jeder darf alles sagen

Die Haltung, dass niemand mehr in unserem Land seine Meinung frei äußern könne, teilt sie nicht. „Die, die dies sagen, tun es doch gerade in diesem Moment,“ findet Schmidt. Wie die meisten Abgeordneten bietet sie Bürgersprechstunden an und versucht, nach eigener Aussage, in ihrem Wahlkreis direkt zu den Menschen zu gehen.
 

Ehrenamt wichtig

Diese ruft sie dazu auf, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dies sei ein ureigenes Instrument der Demokratie. Im Ehrenamt und selbst gegründeten Vereinen könnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Themen in die Gesellschaft einbringen, ganz im Gegensatz etwa zu China, wo „alles von der Partei organisiert und vorgegeben“ werde.
 

Autokratie trügerisch

Deshalb versteht sie den aktuell weltweiten Hang vieler Menschen zu Autokratien nicht. „Autokratien sind nur so lange attraktiv, solange der Autokrat das macht, was ich will.“ Wenn dies nicht mehr der Fall wäre, würden die Menschen die Demokratie bald wieder schätzen lernen, hofft sie. Für die „herausfordernden Zeiten, die uns jetzt bevorstehen“, wünscht sich die Sozialpolitikerin eine offene, ehrliche, aber auch konstruktive Debatte.
 

Risiko vorgeburtliche Diagnostik

Dagmar Schmidt ist zudem Mutter eines Sohnes mit Downsyndrom. Deshalb setzt sie sich im Bundestag in einer parteiübergreifenden Initiative von Abgeordneten dafür ein, dass vorgeburtliche Diagnostik „kein Standard“ wird, der werdende Eltern zukünftig moralisch gesellschaftlich zu einer Abtreibung nötigt.

Wir haben über diese Initiative bereits berichtet. Außerdem finden Sie hier ein ausführliches Interview mit Dagmar Schmidt zur vorgeburtlichen Diagnostik, ihren „beglückenden Erfahrungen“ mit ihrem Sohn, und zu Demokratie und Ehrenamt.