08.01.2013 / Wort zum Tag

Matthäus 28,20

Und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Matthäus 28,20

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Christus spricht: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Welch ein Versprechen! Wenn Menschen sich an Flughäfen oder
Bahnhöfen verabschieden, können sie bestenfalls einander zusagen:
„Mit meinen Gedanken werde ich bei dir sein!“ Nur in Gedanken!
Jesus verspricht seinen Nachfolgern mehr. Ganz real, wenn auch
unsichtbar, wird er ihnen nahe sein, überall und jederzeit. Nie mehr
müssen sie ohne ihn sein!
Kurz nachdem ich vor etlichen Jahren angefangen hatte mit Jesus
Christus zu leben, gehörte dieser Satz zu den dick angestrichenen
Stellen in meiner Bibel. Diese Zusage sollte mir beim Durchblättern
immer wieder ins Auge fallen. Andere haben sie als Wandspruch
in ihrer Wohnung hängen oder als Spruchkarte ständig in ihrer
Brieftasche dabei.
Jesus, den Herrn aller Herren, dem alle Macht im Himmel und auf
der Erde gegeben ist, immer und überall an meiner Seite haben,
es gibt keine größere Geborgenheit!
Im Leben gibt es immer wieder Situationen, die ein Mensch scheinbar ganz allein
bestehen muss. So erleben es meine Söhne zur Zeit in verschiedenen
Prüfungen. Mir wurde es einmal eindrücklich vor einer größeren
Operation bewusst. Meine Frau oder beste Freunde konnten mich
nicht in den Operationssaal begleiten, um mir dort beizustehen.
Welch ein tröstlicher Gedanke war es da für mich, dass ich mit der
Gegenwart und Hilfe meines Herrn Jesus rechnen konnte, der sich
auch hier nicht ausschließen ließ. 
Nach dem Bericht des Matthäus gab Jesus seinen Nachfolgern dieses
Versprechen seiner ständigen Gegenwart, kurz bevor er in die
unsichtbare Welt Gottes zurückkehrte.
Es waren seine letzten Worte, die er auf dieser Erde gesagt hatte.
Und es ist eine einzigartige Zusage, die nur Jesus als der auferstandene
Herr geben konnte. Er war nun nicht mehr an Raum und Zeit gebunden. 
Durch den heiligen Geist kann Jesus zugleich überall sein. Deshalb können
wir seine Hilfe etwa auch für Menschen erbitten, die weit von uns
entfernt sind, und sei es auf der anderen Seite des Globus.
Jesus gab diese Zusage, nachdem er seinen Jüngern den großen
Missionsauftrag erteilte. Überall, wo sie mit Menschen über ihn und
das Angebot Gottes im Gespräch sind, wird er bei ihnen sein und
durch sie reden. Immer, wenn sie andere in seine Lehre und das Leben
mit ihm einführen werden, können sie mit seiner Gegenwart und
seinem Wirken rechnen.
Es hieß in dem Bericht, dass einige bei dieser Begegnung auf dem
Berg in Galiläa zweifelten. Das hielt Jesus nicht davon ab, ihnen den
Auftrag und auch dieses Versprechen seiner Nähe zu geben.
Bei seiner Gefangenschaft liefen seine Jünger davon und hatten ihn
im Stich gelassen. Petrus hat ihn verleugnet. Aber trotz dieser
Enttäuschungen hielt Jesus an seiner Beziehung zu den Jüngern fest
und baute mit ihnen seine Gemeinde. Der Apostel Paulus hielt später
in einem Brief fest: „Er ist treu, auch wenn wir untreu sind!“ In dem Fall,
dass wir schuldig werden, muss aufgrund seiner Vergebung die
Beziehung zu ihm nicht abbrechen. Ob unterwegs oder zuhause,
am Arbeitsplatz oder in der Freizeit, überall kann ich mit ihm rechnen.
Ich kenne auch Zeiten und Umstände, wo nichts von Jesu Nähe
zu spüren war. Es schien, als hätte er mich verlassen und sähe meine
Lage nicht. Aber ich klammerte mich an sein Wort, sein Versprechen,
bis ich seine Hilfe wieder wahrnehmen konnte.  
Ich kann mit ihm reden. Und ich
kann wissen, dass er mich sieht und für mich sorgt.
 

Autor/-in: Pastor Wolfgang Schulze