15.04.2011 / Wort zum Tag

Matthäus 13,8-9

Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, eniiges sechzigfach, einiges dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre!

Matthäus 13,8-9

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Was hat das Christentum eigentlich verändert? Seit zweitausend Jahren wird nun schon die Geschichte von diesem Jesus erzählt. Ist die Welt dadurch besser geworden? Hat die Menschheit verlernt, Krieg zu führen? Ist endlich der Hunger besiegt? Nichts dergleichen. Was also hat es gebracht?

Immer wieder höre ich Einwände dieser Art. Kritische Menschen fragen nach der Bilanz des christlichen Glaubens. Oft ist es eine ehrliche Frage: Ihr Christen, ihr habt eine so tolle Botschaft. Vom Vater im Himmel und vom Frieden auf Erden. Worte, die richtig gut klingen. Aber wie steht es um die Fakten? Es gibt schon Dinge, die Christen verändert haben. So viele Werke der Barmherzigkeit hat die christliche Diakonie hervorgebracht! Von Anfang an haben sich die Christen um die Ärmsten der Armen gesorgt. Sie kümmern sich um Menschen, auch solche, die ihr Leben selbst zerstört haben. Zum Beispiel durch eine Straftat oder durch eine Sucht. Und hätte unser heutiges Verständnis von Demokratie und Menschenrechten wirklich ohne den christlichen Glauben entstehen können?

Aber die Geschichte des Christentums ist auch eine Geschichte voller Irrtümer und blutiger Konflikte. Glaube wurde missbraucht, um Macht zu gewinnen und Gegner auszuschalten. Bis heute erschüttern uns Nachrichten, die zeigen: Christen können genau so tief fallen wie andere Menschen auch. Das Bekenntnis schützt nicht davor, schuldig zu werden. Mit dem Verhalten der Christen ist die Wahrheit des Glaubens nicht zu beweisen.
Christen sind nicht die besseren Menschen. Sie brauchen wie alle anderen einen Weg, auf dem ihre Schuld bewältigt werden kann. Christen sind Menschen, die diesen Weg in Jesus gefunden haben. Das Beste an der Kirche ist immer noch Jesus Christus. Seinetwegen ist sie da. Zu ihm lädt sie ein. Nur durch ihn kann etwas anders werden. Seine Worte sind wie Samenkörner, die in Menschen keimen und Wurzeln schlagen.

Jesus selbst benutzt diesen Vergleich mehrmals, um die Wirkung seiner Worte zu erklären. Er verändert Menschen nicht gewaltsam. Er sucht unsere Zustimmung, unser Ja. Nicht jeder findet dieses Ja. Mancher hat sich ein für alle mal auf eine Meinung festgelegt und will daran nicht mehr rütteln lassen. Ein anderer hat sich zwar mal für Jesus begeistert, aber er hält sein Ja nicht durch. Oder es wird unter den Geschäften des Alltags erstickt.

Wo aber die Worte Jesu Wurzeln schlagen, verändern sie etwas. Oft unmerklich, manchmal aber auch ganz sichtbar. Menschen fangen an, sich auf Gottes Zusagen zu verlassen. Sie beginnen, ihr Leben anders zu sehen, und entdecken neue, lohnende Ziele. Probieren Sie es doch einfach aus. Lesen Sie in der Bibel und hören Sie Jesus regelmäßig zu.

 

Autor/-in: Martin Leupold