17.08.2015 / Wort zum Tag

Matthäus 12,37

Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.

Matthäus 12,37

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Das sind deutliche Worte, die Jesus Christus hier sagt. Und es stimmt, was wir Menschen alles so reden, ist schon eine Sache für sich. Worte können trösten oder Angst machen, ermutigen oder entmutigen, angespannte Situationen besänftigen oder zum Streit aufhetzen. Ob gesprochene oder geschriebene Worte auch wahr sind, das lässt sich nicht so ohne weiteres herausfinden. Manche Geschichten – und das ist ja nichts anderes als eine lange Reihe von Worten – manche Geschichten sind zwar spannend, aber darum nicht unbedingt wahr. Solange es dabei nur um Geschichten geht, die zum Zeitvertreib erzählt werden, ist es ja nicht schlimm. Böse wird es, wenn über andere Menschen Geschichten erzählt werden, die nicht wahr sind. Wenn also etwas Verlogenes weiterverbreitet wird. Wo das absichtlich getan wird, geschieht es mit dem Ziel, andren zu schaden, ihr Ansehen zu ruinieren. Das ist dann nicht nur schlecht. So etwas ist gemein und bösartig. Mit den technischen Geräten unserer Zeit lassen sich Informationen sehr schnell und weltweit verbreiten. Übers Internet kann durch Wort und Bild ein Mensch so fertig gemacht werden, dass sich schon mancher aus Verzweiflung darüber das Leben genommen hat.

Zu der Zeit als Jesus auf der Erde lebte, war es noch nicht möglich, Worte mit einem Gerät aufzunehmen und wieder abzuspielen. Auch das Mitschreiben von Gesprächen in einer Art Protokoll war nur begrenzt möglich. Dafür hatten die Menschen damals ein sehr gutes Gedächtnis. Was gesprochen wurde blieb bei den Zuhörenden hängen, prägte sich ein – und wurde weitererzählt. Wer etwas zu sagen hatte, war schnell von einer Schar Zuhörer umringt. Für die Menschen damals waren der Glaube an Gott und das alltägliche Leben eng miteinander verbunden. Eine ganze Berufsgruppe beschäftige sich damit, öffentlich auszulegen, wie der Glaube an Gott im Alltag anzuwenden sei. Rabbi wurden diese Leute genannt. Das waren sogenannte geistliche Lehrer. Es gab verschiedene religiös Parteien mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie Menschen ihren Glauben an Gott zu leben haben. Und nun trat Jesus auch öffentlich auf. Er predigte und lehrte wie ein Rabbi. Aber seine Worte, seine Botschaft waren ganz anders als die der Rabbis seiner Zeit. Und dann tat er auch noch Wunder, durch die Menschen gesund wurden. Mit Wort und Tat zeigte er seinen Mitmenschen, was Gott von ihnen wollte.

Das gab für ihn Ärger. Die alteingesessenen geistlichen Lehrer bekamen Angst, ihren Einfluss zu verlieren. Darum machten sie das, was Jesus tat und sagte schlecht. Sie verbreiteten Lügen über ihn. Unter anderem behaupteten sie, Jesus würde seine Wundertaten mit der Hilfe des Teufels ausüben. Damit wollten sie Jesus fertig machen, seinen Ruf ruinieren. Ihre Abneigung gegen Jesus deutlich zu machen, wäre eine Sache gewesen. Was sie aber Schlechtes gegen Jesus verbreiteten, sagten sie ganz bewusst. Sie wussten sehr genau, dass es nicht stimmte, dass das gelogen war. Und dieses Verhalten kritisiert Jesus mit deutlichen Worten.

Wer ganz bewusst lügt, um einen anderen Menschen damit fertig zu machen, auf den werden seine eigenen Worte wie ein Fluch zurückfallen. Das muss nicht unbedingt schon zu Lebzeiten auf dieser Erde geschehen. Das kann sich auch erst in der Ewigkeit auswirken. Wie? Das ist Gottes Sache. Er ist dafür als Richter zuständig. Aber auch das andere gilt. Wer zur Wahrheit steht und sich mit seinen Worten gegen Lüge stellt, dem wird es zum Segen werden. Auch das geschieht spätestens in der Ewigkeit. Und auch darüber befindet Gott.

Autor/-in: Thomas Eger