24.09.2014 / Wort zum Tag

Matthäus 11,28

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“

Matthäus 11,28

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Unser Leben enthält beides, Glück und Belastungen. Allerdings sind die positiven und die negativen Erfahrungen nicht immer gleichmäßig verteilt. Es gibt Tage, an denen wir meinen, dass nur Schweres über uns hereinbricht und uns an Grenzen unserer Tragfähigkeit bringt. Gut, wenn wir dann Wege und Möglichkeiten haben, trotzdem neue Kräfte zu entfalten und Stress und Enttäuschungen abzubauen. Wir genießen z. B. den Feierabend, tanken im Urlaub auf oder haben Menschen an unserer Seite, die uns ermutigen. Manchmal aber ist die Erschöpfung so tiefgreifend, dass auch nach der Ferienzeit oder nach einer guten Gemeinschaft mit vertrauten Menschen keine neue Kraft und kein frischer Mut uns erfüllen. Die Belastungen sind immer noch da und nehmen uns jede Freude. – Ob der Bibelvers für heute nicht gerade in solche Lebenssituation hineinsprechen will? In ihm lädt Jesus mit den Worten ein: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Jesus grenzt mit seiner Einladung nicht ein. Er zählt nicht Belastungsarten auf für die er zuständig ist und dann wieder solche, mit denen wir selbst fertig werden müssen. Er lädt alle in jeder Lebenssituation ein, bei ihm neue Kraft zu empfangen. Luther gebraucht in seiner Übersetzung ein Wort, das wir heute kaum noch in unserem Sprachgebrauch haben. Es lautet „mühselig“: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid!“ Ich denke dabei an Situationen, in denen ich mich abgemüht habe, selbst mit Problemen fertig zu werden, manchmal waren es Verletzungen, die mir andere zufügten, dann wieder Enttäuschungen über Leute meines Vertrauens. Alles ging so schrecklich tief. Ich wurde mit meinen Schwierigkeiten nicht fertig. Wunden und Schmerzen blieben einfach, obwohl ich mich intensiv bemüht hatte, das alles unter die Füße zu bekommen, wie man so sagt. Manchmal fühlte ich mich auch „mühselig und beladen“, weil ich mich an etwas herangetraut hatte, was einfach einige Nummern zu groß für mich war. – Welcher Art und wie groß die Last auch ist, unter der ich leide, die Einladung unseres Bibelwortes gilt für heute, für mich. Sie anzunehmen heißt, Jesus zu vertrauen, dass er für alle meine Wunden und Lasten zuständig ist. Er weist mich nicht ab und kommt auch nicht an Grenzen seiner Hilfsmöglichkeiten. Als Mühseliger erbitte ich von ihm neue Kraft und er hat sie mir nicht versagt. Das haben viele Christen genauso erfahren. – Leider begegnen wir oft der Einladung von Jesus sehr skeptisch. Wir fragen, ob das denn wirklich etwas für uns ist? Kann Gott sich denn um jeden einzelnen der Milliarden Menschen auf dieser Erde kümmern? Ja, er kann es, denn er ist der allmächtige Gott. Er hat eben weitaus mehr Möglichkeiten als wir sie haben.-  Den Mund zu voll nehmen, das ist immer nur unser Problem. Jesus dagegen steht zu seinem Wort und somit auch zur Einladung, die er in unserem Bibelvers ausspricht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Wie er dann hilft, liegt in seinen vielen Möglichkeiten. Mag sein, dass es ein Wort der Bibel ist oder dass es auch Menschen sind, die er mir in den Weg stellt und die mich ermutigen und aufrichten. Entscheidend ist für mich, dass ich seiner Einladung folge.
 

Autor/-in: Pastor i. R. Wolfgang Dünnebeil