14.04.2010 / Wort zum Tag

Markus 16,15

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Markus 16,15

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Wenn jemand ein Testament macht, steht das fest. Dann kann man nicht im Nachhinein etwas ändern. Man spricht von dem letzten Willen des Verstorbenen. Der hat einen besonderen Wert. So hat auch Jesus seinen Leuten noch etwas mit auf den Weg gegeben, bevor er diese Welt verlassen hat. Das ist sozusagen sein Testament, sein letzter Wille. Es ist der Auftrag, andere für ihn zu gewinnen. Der steht in unterschiedlichen Formulierungen in allen Evangelien. In unserem heutigen Bibelwort haben wir die Version nach dem Markusevangelium. Da sagt Jesus in Markus 16,15: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Das ist der entscheidende Auftrag für alle Jesus-Leute. Das Wichtigste, was sie tun sollen. Gehet hin. Jesus möchte also, dass Christen sich nicht zurückziehen. Sie sollen auf andere zugehen. Auf wen könnten Sie heute zugehen? Vielleicht auf eine Nachbarin? Oder auf einen Kollegen bei der Arbeit? Oder auf jemanden in der Familie? Und dann sollen Christen predigen. Predigen geschieht nicht nur sonntags von der Kanzel. Sondern immer da, wo ein Christ von seinem Glauben erzählt. Sie können z.B. eine Erfahrung erzählen, die Sie gemacht haben. Ein Christ könnte beispielsweise zu einem anderen sagen: Heute Nacht konnte ich schlecht einschlafen. Da habe ich, als ich im Bett wach lag, gebetet. Das hat mich ruhig gemacht. Denn ich wusste: Auch wenn ich jetzt unruhig bin, Jesus ist doch bei mir.

Andere hören oft sehr genau hin, wenn Christen ehrlich von ihren Erfahrungen mit Gott berichten. Dann merken sie: Glaube ist nicht nur etwas Theoretisches. Sondern es hilft ganz konkret im Alltag, an Jesus zu glauben. Das, was einzelne Christen erzählen, wirkt oft mindestens so stark wie eine Predigt im Gottesdienst. Auch wenn jemand vielleicht eine dumme Bemerkung macht. Trotzdem wird er nicht vergessen, was er gehört hat. Wenn Sie von Ihrem Glauben reden, ist das also etwas sehr Wertvolles. Sagen Sie nicht: Ich kann ja nicht reden. Sondern sprechen Sie in Ihren Worten über das, was Ihnen im Glauben wichtig ist.

Als Christen können wir erfahren: Es tut uns auch selbst gut, wenn wir mit anderen über den Glauben reden. Denn dann kann uns neu bewusst werden, wie kostbar unser Glaube ist. Dann können wir auch selbst neu staunen über das, was Gott alles für uns getan hat und heute tut. Wie heißt es so schön? Geteilte Freude - doppelte Freude. Das gilt auch, wenn wir die Freude des Glaubens mit anderen teilen. Und auch Jesus freut sich darüber, wenn wir das tun, was er uns sozusagen als Testament mitgegeben hat. Also überlegen Sie: Wo können Sie heute einem Menschen etwas von Jesus erzählen?
 

Autor/-in: Pfarrer Dr. Christian Schwark