06.03.2019 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Marias Lied

Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.

Lukas 1,46–48

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Singen macht Spaß – das geht nicht nur mir so, das teile ich mit Millionen Menschen in diesem Land. Ich singe gern, bei allen möglichen Gelegenheiten. Besonders gern beim Autofahren; da kann ich dann auch mal improvisieren, ohne dass es jemanden stört. Martin Luther hat mal gesagt: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Viele Lieder sind so entstanden – da hat sich etwas seinen Weg gebahnt aus dem Herzen über die Stimmbänder und über die Lippen nach draußen.

Ein prominentes Beispiel für so ein aus dem Herzen aufgestiegenes Lied ist das Magnificat – der Lobgesang der Maria, ziemlich genau 2020 Jahre alt. Es heißt so, weil es zumindest auf Latein so beginnt: Magnificat anima mea. In einer Übersetzung unserer Tage lauten die ersten Zeilen so:

„Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen. Alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter. Denn er wendet sich mir zu, obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin bin. Sieh doch: Von jetzt an werden mich alle Generationen glückselig preisen.“

Gesungen hat das wer? Maria, eine junge werdende Mutter aus Nazareth in Galiläa. Direkt nachdem sie erfahren hatte, dass sie schwanger ist, war ihr noch nicht nach Singen zumute. Aber einige Wochen später, da sprudelt es aus ihr heraus. Nicht im Geheimen - es gibt eine Zeugin. Eine mütterliche Freundin Marias. Deshalb kennen wir das Lied heute noch. Und Marias Ahnung hat sich bewahrheitet: Alle schätzen sie glücklich, denn das Kind, das sie ausgetragen und geboren hat, ist Jesus, der Retter der Welt. Mein Retter - und, wenn Sie wollen, auch Ihrer. 

Autor/-in: Markus Baum