13.11.2011 / Wort zum Tag

Maleachi 3,6

Ich, der HERR, wandle mich nicht.

Maleachi 3,6

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Ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen? Sie sind durch ein Dorf oder eine Stadt gefahren, die sie von früher kennen, und haben gedacht: Was hat sich hier alles verändert! Nichts bleibt wie es ist. Nicht nur Dörfer und Städte verändern sich. Auch unsere Gesellschaft verändert sich. Manches, was heute selbstverständlich ist, war noch vor einigen Jahren überhaupt nicht im Blick. Ich bin z. B. in einer Zeit aufgewachsen, in der man ohne Handy und Computer auskam. Völlig undenkbar für viele junge Menschen heute, dass man so überhaupt überleben kann. Auch die vielen Vorstellungen und Lebensgewohnheiten haben sich verändert. Heute ist es z. B. normal, dass Paare vor der Ehe zusammen leben. Dass in Familien mehrere Generationen zusammen leben, wie das früher üblich war, gibt es heute kaum noch. 

Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie die Veränderungen in unserer Gesellschaft erleben. Sie fragen sich: Gibt es denn noch etwas, was bleibt? Etwas, woran man sich halten kann? Etwas, wo ich nicht Angst haben muss, dass es sich auch völlig verändert? In unserem heutigen Bibelwort aus Maleachi 3,6 sagt Gott: Ich, der HERR, wandle mich nicht. Das heißt: Gott verändert sich nicht. Was er uns in seinem Wort sagt, das bleibt. Das bleibt für immer. Wir sehen das in der Geschichte: Gottes Wort hat alle Epochen der Geschichte überstanden. Im Mittelalter wurde die gleiche Bibel gelesen wie heute. Das zeigt: Gott bleibt wie er ist. Und das heißt auch: Seine Liebe bleibt wie sie ist. Was Gott durch Jesus getan hat, das bleibt. Dass Jesus am Kreuz alle unsere Schuld getragen hat, steht fest. Dass Jesus auferstanden ist und seinen Leuten ewiges Leben schenkt, steht auch fest. Daran können wir auch heute glauben. Wir müssen keine Angst haben, dass Gott irgendwann sagt: Das gilt jetzt alles nicht mehr.  Auch wenn es heute eher modern ist zu denken: Es kann doch nicht sein, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist. Gottes Gebote verändern sich ebenfalls nicht. Auch wenn sie in unserer Gesellschaft oft mit Füßen getreten werden. Gott passt seine Gebote nicht an die jeweils herrschende Mode an. Wenn wir uns an das halten, was Gott will, tut uns das gut. Egal, was andere sagen und tun. Gott bleibt. An ihn können wir uns immer halten.

Ein Bild dafür kann eine alte Kirche sein, die mitten in einer Großstadt steht. Als sie gebaut wurde, gab es drumherum nicht viel. Heute ist da ein Gewirr von Straßen und Häusern. Die Kirche aber steht immer noch. So steht sozusagen auch Gott immer fest. Durch Jesus hat er sich uns gezeigt. Wenn wir mit ihm leben, haben wir einen festen Halt. Dann brauchen wir uns nicht verunsichern zu lassen, wenn sich vieles verändert in unserer Welt. Dann können wir sagen: Ich habe ja meinen Herrn. Er hilft mir, in einer Welt zurechtzukommen, in der alles im Fluss ist. Er hilft mir, standhaft zu bleiben, wenn andere sagen: Ach du mit deinen veralteten frommen Vorstellungen! Und er hilft mir, nicht zu resignieren und zu sagen: Früher war alles besser. Manches ist ja heute auch besser als früher. Egal, wie die Zeiten sich ändern, wir können fest damit rechnen: Gott wirkt heute immer noch so wie früher. Er lässt mich auch heute nicht los.

 

Autor/-in: Pfarrer Dr. Christian Schwark