23.05.2013 / Wort zum Tag

Lukas 21,33

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

Lukas 21,33

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In der Nähe unserer Wohnung stand bis vor Kurzem ein altes kleines Häuschen. Man konnte es von der Straße gar nicht so richtig erkennen, weil es hinter einer großen verworrenen Hecke und alten Bäumen weitgehend verborgen war. Eines Tages war der Zaun abgerissen, die Hecke gerodet und die Bäume abgeholzt und ich dachte, der Besitzer will vielleicht den Vorgarten neu gestalten. Doch wenige Tage später war auch vom alten Häuschen nichts mehr zu sehen. Man hatte es vollkommen abgerissen und entsorgt. Nichts auf dem Grundstück erinnerte mehr daran. Alles war eingeebnet, der Platz lag wie Brachland da. - Ein Bauschild am Zaun jedoch wies in die Zukunft. Hier soll demnächst ein moderner Neubau entstehen. Zu sehen war davon aber noch nichts, nur das Schild zeigte die Absicht des Bauherrn an.

Der Bibelvers für diesen Tag zeigt für unsere Welt, in der wir leben, eine ähnliche Perspektive auf, wie sie für das alte Häuschen galt. Alles wird abgerissen und beendet werden. Jesus sagt: Himmel und Erde werden vergehen. Die sichtbare Welt wird keinen ewigen Bestand haben. Sie hört auf.

Jesus verspricht nicht einfach: Alles wird gut. Nein, seine Vorstellung lässt mich erschauern, sie ist irgendwie schon beunruhigend. Alles, was mir vertraut und bekannt ist, hört auf. Was mir bisher ein Zuhause ist, wird einmal nicht mehr da sein. Es hat sozusagen ein Verfallsdatum, das Gott in seiner Weisheit längst festgesetzt hat.

Wie gut ist es, dass unser Bibelwort hier nicht endet. Der zweite Teil ist nämlich voller Hoffnung und lautet in einer neueren Übersetzung: Meine Worte aber werden nicht vergehen, sie bleiben gültig für immer und ewig. - Was sind das für Worte Jesu, die Bestand haben werden? Was verspricht er denn, das alle Zeiten überdauert?

Ich erinnere mich an die Jahreslosung für das Jahr 2013 aus dem Brief an die Hebräer. Dort sagt der Schreiber: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Es gibt also eine zukünftige Bleibe für die, die dem Wort Gottes Vertrauen schenken.

Unsere sichtbare Welt wird zwar keinen ewigen Bestand haben, aber Jesus verspricht, dass es eine neue, menschlichere, bessere, gerechtere Welt geben wird. Ein neues Zuhause wird am Ende der Zeiten da sein für die Menschen, die mit Jesus Christus unterwegs sind. Und das wird niemals mehr untergehen.

Wie das einmal aussehen wird? Ich weiß es nicht. Aber die wenigen bildhaften Andeutungen, die ich im Wort Gottes finde, weisen mich auf Unglaubliches hin. Es wird unaussprechlich gut sein. Wahrscheinlich kann ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausdenken, wie gerecht und schön diese neue Welt Gottes sein wird. Darum will ich mir nicht zu viele Zukunftsperspektiven ausmalen. Meine Gedanken reichen doch nicht aus.

Vielleicht aber werden die äußeren Umstände auch gar nicht mehr solch eine große Rolle spielen. Ich werde bei Jesus zu Hause sein, immer in seiner Nähe. Nichts wird mich von ihm trennen können. Das ist das Größte.

Himmel und Erde werden vergehen. Ja, etwas Sorge und Angst sind bei mir im Blick auf die Zukunft schon da. Aber Jesus und seine Worte bleiben. Diese Hoffnung und Freude auf das ewige Leben bei ihm überwiegt.

Autor/-in: Pastor Rolf Herrmann