01.04.2011 / Wort zum Tag

Lukas 18,7

Sollte Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen?

Lukas 18,7

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April, April  - der macht was er will. Vielleicht kommt Sonne, vielleicht Schnee, aber man weiß es nicht genau. So wie es uns geht mit dem Aprilwetter, so geht es der Witwe mit einem Richter, in einer Geschichte, die Jesus erzählt. Ihr ist Unrecht geschehen. Sie hat kein Geld für einen Anwalt. Keine Rechtsschutzversicherung. Keine einflussreichen Freunde. Sie ist einem ungerechten Richter ausgeliefert und kann sich nicht wehren. Aber sie hat starke Nerven und rückt ihm so lange auf die Pelle, bis er auf Trab kommt. Jesus spitzt zu: Wenn selbst dieser wetterwendische Jurist auf diese Witwe hört, „um wie viel mehr wird Gott seinen Auserwählten Recht schaffen, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er´s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“

Gott ist ein Gott des Rechts. Dass er auch ein Gott der Gnade ist, hören wir meist viel häufiger und viel lieber. Aber er ist ein Gott des Rechts. Ohne Recht gäbe es keine Gnade, sondern nur Willkür. Der Menschensohn – das ist der biblische Fachbegriff für den Richter am jüngsten Tag – er wird Gerechtigkeit herstellen.

Gott ist ein Gott des Rechts. Am Ende spricht er Recht. Dann gibt es keine Berufung und keine Revision mehr. Dann werden wir sagen : „Ja, Herr, so ist es recht. Du hattest immer Recht. Uns geschieht heute Recht.“ Doch heute  fragen wir: „Herr, wann schaffst du endlich Gerechtigkeit? Tagtäglich werden wir Zeugen von Ungerechtigkeiten. Wann endlich hört das auf?“ Jesus antwortet überraschend. Und zwar - wie so oft – mit einer Gegenfrage: „Wenn der Menschensohn, wenn der Richter am jüngsten Tag Gerechtigkeit bringt, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“

Wir fragen nach Zeiträumen. Jesus fragt nach unserem Glauben. Nach unserem Vertrauen. Nach unserer Beziehung zu ihm. Er möchte sicherstellen, dass wir heute schon auf seiner  Seite stehen. Als Ge–recht–fertigte. Das ist das wichtigste Menschenrecht, dass es heute gibt für jeden Menschen auf dieser Erde: Das Recht auf Gotteskindschaft. Das Recht auf eine unlösbare Beziehung zum Schöpfer. Das Recht zur Privataudienz mit ihm, wann immer wir wollen. Haben Sie dieses Recht heute schon in Anspruch genommen?

 

Autor/-in: Pfarrer Matthias Adt