20.01.2009 / Wort zum Tag

Lukas 16,13

Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Lukas 16,13

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Der Tresor ist sein liebster Platz. Hier schwimmt er im Geld und wird nicht müde, seine Goldtaler immer wieder zu zählen und immer neu zu polieren. Er ist zweifellos der reichste Mann der Welt: Dagobert Duck, Onkel und manchmal Chef von Donald Duck, unüberbietbar geizig, unüberbietbar grantig. Gold ist sein Ein und Alles, dafür lebt er, dafür arbeitet er. Ja, er betet es geradezu an, das glänzende Edelmetall. Gold ist sein Gott.

Neulich hatte ich einen Tagtraum. Lauter kleine Dagobert Ducks schwirrten durch meine Gedanken. Der eine hegte und pflegte mit Hingabe jeden einzelnen Grashalm in seinem Schrebergarten. Ein anderer saß Tag und Nacht vor seinem Computer und schloss Sportwette um Sportwette ab. Von einem sah ich nur die Füße, der Rest steckte unter einem blank polierten Cabriolet. Einen konnte ich kaum erkennen, so schnell flitzte er an mir vorbei mit seinem kleinen hirschledernen Köfferchen. Irgendetwas rief er mir noch zu, etwas wie: „Jetzt nicht. Vielleicht später. Ich muss zur Börse.“

Ihnen allen und mir möglicherweise auch gilt das Bibelwort für heute, ein Wort von Jesus: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“, aufgeschrieben beim Evangelisten Lukas in Kapitel 16. Warum ist Jesus hier so radikal? Warum geht nicht das eine mit dem anderen zusammen? Weil man wohl am Ende nur einem Gott dienen kann. Dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus oder aber dem Geld oder aber der Gesundheit oder aber dem eigenen Sicherheitsbedürfnis. Denn, so hat das Martin Luther einmal gesagt: „Wo dein Herz ist, da ist dein Gott.“ Wem also gehört mein Herz? Wofür investiere ich meine Zeit und meine Kraft? Worauf setze ich meine Hoffnung?

Schon immer hat Gott geradezu darum gebuhlt, dass die Menschen sich mit Haut und Haaren ganz und gar ihm allein anvertrauen. Denn er allein bietet Leben, Leben im Überfluss, ewiges Leben. Er allein bietet Vergebung der Schuld. Er allein bietet himmlische Geborgenheit. Er allein bietet ein Ziel, für das sich jede Mühe lohnt, nämlich den Himmel. Alle anderen Götter sind nicht wirklich verlässlich. Alle anderen Götter lassen mich, wenn es ernst wird, im Regen stehen. Der lebendige Gott niemals. Er geht uns in die tiefsten Tiefen nach. Er liebt uns so sehr, dass er uns das Kostbarste schenkt, das er hat, nämlich seinen Sohn und damit sich selbst. Zu diesem Gott möchte ich gehören in Zeit und in Ewigkeit. Bei ihm bin ich gut aufgehoben. Ihm will ich vertrauen. Ihm will ich mich mit allem, was ich bin und habe, anvertrauen. Und ich weiß schon jetzt, dass ich eine gute Wahl getroffen habe. Ja die beste, die ein Mensch auf dieser Erde treffen kann.
Autor/-in: Jürgen Werth