09.11.2011 / Wort zum Tag

Lukas 15,10

Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Lukas 15,10

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Dieser Tag. Wird es ein Tag sein, an dem ich anderen Freude mache? Heute kann solch ein Tag. Freudenverursacher zu werden, zur Freude anderer beizutragen, Freude schenken sollte unser Ziel sein. „Der hat sein Leben am besten vollbracht, der die anderen hat froh gemacht“, heißt es in einer Redensart. Wir machen anderen Freude, wenn wir ihnen etwas schenken. Aber was schenke ich? Diese Frage bewegt uns immer wieder, wenn es um Geburtstage oder andere Anlässe geht. Vielleicht sollten wir unseren Mitmenschen ein wenig mehr von unserem Wertvollsten schenken, mehr von unserer Zeit. Einen Zeitgutschein, einen Abend mit meinem Kind, meinem Partner, meinem Freund, einen Nachmittag im Café mit Freunden oder einem Kollegen.

Geschenke erfreuen und wir wollen zur Freude anderer beitragen. Aber in diesem Text steht noch etwas viel bedeutsameres: Die Ursache der Freude ist die Umkehr eines Menschen, der sich verirrt hat. Wie schwer fällt es uns Menschen, zuzugeben, das wir uns geirrt haben, ja noch mehr, das wir uns verirrt haben. Wir sind Irrtümern erlegen, sie haben in die Irre geführt.

In diesem Kapitel berichtet Jesus einem von  einem jungen Mann, der meinte, er könne mit Geld und Freiheit ein erfülltes Leben finden. Seine Beinahe-Endstation aber waren Hunger und ein Schweinestall. Verkommen und verirrt erinnert sich der junge Mann an sein Zuhause und an seinen Vater und er trifft eine Entscheidung: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: „Vater ich habe gesündigt, gegen den Himmel und vor dir, ich bin es nicht wert, weiterhin dein Sohn zu heißen.“ Das war praktische Umkehr! Der Vater aber nimmt ihn in seine Arme und zeigt ihm damit seine unbeschreibliche Liebe. Er schenkt ihm die Annahme und den neuen Anfang und dann heißt es in dieser Geschichte: „... sie fingen an, fröhlich zu sein.“

Umkehr ist schwer, aber sie ist die Ursache zur Freude. Da gilt es vielleicht heute, zum Kollegen zu gehen und sich zu entschuldigen für die gemeinen Worte vom Vortag; das ist nicht leicht, aber lohnend. „Bitte vergib mir“ - drei schwerwiegende Worte, die aber einen neuen Weg und eine neue Liebe ermöglichen. Freude über einen Sünder, über einen Verirrten, der seine Sünde, sein Verirrtsein erkennt, es benennt und bekennt. Buße bedeutet ja erkennen, benennen, bekennen und umkehren. „Wenn wir unsere Sünde bekennen, dann ist Gott treu und gerecht, das er uns die Schuld vergibt und re4inigt uns von aller Untugend“ (1. Johannes 1,9).

Umkehr ist der Weg zu einem neuen Anfang! Buße ist das Geheimnis, um wieder froh zu werden. Unsere Umkehr, unser Umdenken trägt zur großen Freude bei den Engeln bei, die ja unsere Wegbegleiter sind. Umkehr – schwer – aber es lohnt sich, denn sie ist die Ursache der eignen Freude und der Freude für andere.
 

Autor/-in: Pastor i. R. Arno Kawohl