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09.06.2009 / Wort zum Tag
Lukas 10,3
Jesus sprach: Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
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Jesus sendet seine Leute als Lämmer. Sie können zur Beute werden. Sie haben mit ihren armseligen Stimmen die gute Nachricht zu blöken. Sie haben nicht die Aufgabe, mit den Wölfen zu heulen. Nur als Lämmer entsprechen sie ihrem Herrn. Denn der ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt“. Er kommt ums Leben und schafft damit ewiges Leben für die, die an ihn glauben.
„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche“, hat ein Kirchenvater in den Verfolgungszeiten der ersten Jahrhunderte gesagt. Überall, wo Christen machtlos, friedfertig und leidensbereit die Botschaft von der Erlösung weiter gesagt haben, da sind sogar schon Wölfe für Christus gewonnen worden, haben ihre Wolfsnatur abgelegt und sind selbst Lämmer geworden.
Der friesische Missionar Ludwig Ingwer Nommensen stand kurz vor seiner Abreise nach Java zu dem Kopfjägervolk der Batak. Diesen Kannibalen wollte er das Evangelium von Jesus Christus bringen. Da erhält er die Nachricht, dass zwei amerikanische Missionare von den Batak getötet und gefressen worden sind. Seine Freunde raten ihm von dem Himmelfahrtsunternehmen ab. Er aber schreibt in sein Tagebuch: „Ob es zum Leben oder Sterben geht, zu diesen, von dir, Jesus, mit Blut erkauften Menschen will ich gehen.“ Als er später zu Grabe getragen wird, folgen viele Batak, die durch ihn Christen geworden sind, seinem Sarg.
Christen haben nicht zu erwarten, dass man sie mit Glace-Handschuhen anfasst, wenn sie Menschen die Liebe Gottes übermitteln. Viel eher müssen sie mit bissigen Kommentaren, knurrender Abwehr und frontalen Angriffen rechnen. Manchmal erleben sie, dass andere in Rudeln über sie herfallen. Kein Grund, mit gleichen Waffen zurück zu schlagen. Wir wissen doch von uns selbst, wie wir Jesus und sein Angebot belächelt, abgelehnt, angezweifelt und bekämpft haben. Und wir wissen auch, wie Jesus uns mit seiner vergebenden Liebe überwunden hat. Wir sind die Nachfolger von Jesus. Seine Art soll unsere Art werden. Sein Leben soll unser Leben prägen. Ich bitte Gott darum, dass er mich so verändert.
Als der alkoholkranke Onkel, der in der Familie von Hanna Faust, einer Christuszeugin aus Wuppertal, gelebt und ihr das Leben sauer gemacht hatte, im Sterben lag, da hat er dieser Frau noch gesagt: „Frauensmensch, du hast uns kaputt geliebt.“ Das ist die Art von Jesus.