08.01.2014 / Wort zum Tag

Lukas 1,67-68

Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.

Lukas 1,67-68

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Hatten Sie auch zu Weihnachten Besuch? Weihnachten ist nicht nur zum Fest der Geschenke geworden, sondern auch zum Fest der Besuche: Auswärts studierende Kinder kommen nach Hause zu den Eltern. Eltern zieht es in die Familien der Kinder. Verwandte besuchen sich gegenseitig; Alleinstehende, Obdachlose und Asylbewerber werden eingeladen. Wenn wir uns zu Weihnachten besuchen und beschenken, dann wird damit auch deutlich, was zu Weihnachten geschehen ist: Da bekam unsere Welt: „Besuch von oben“. Im Wort zum Tag aus Lukas 1,67-68 heißt es: „Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.“

In einem Hungergebiet Afrikas hatte die Besatzung eines Hubschraubers den Auftrag bekommen, Versorgungsgüter in eine Region einzufliegen, die von Hunger und Seuchen betroffen war. Die Maschine wird beladen, der Pilot steuert sie zum Bestimmungsort. Dort zieht er seine Kreise über einer großen Menschenmenge, die sich erwartungsvoll auf dem Landeplatz zusammendrängt. Mitten unter ihnen soll der Helikopter jetzt landen. Immer von neuem setzt er zur Landung an – aber dann geht er wieder in die Höhe. Auf einmal öffnen sich die Ladeluken des Hubschraubers und er wirft Hilfsgüter über die wartende Menge ab: Lebensmittel, Medikamente, Zelte und Decken. Dann dreht er ab und kehrt zu seinem Heimatflughafen zurück.

Im Bericht der Besatzung ist später zu lesen: „Eine Landung konnte nicht riskiert werden. Die fast Verhungerten hätten die Maschine gestürmt. Wir wären nicht mehr vom Boden abgekommen.“

Ohne Frage eine vernünftige Entscheidung. Niemand kann sagen, welcher Schaden entstanden wäre, wenn die Besatzung ihre Maschine gelandet hätte. Die Vernunft hat es geboten, oben zu bleiben und die Ladung einfach abzuwerfen.

Wenn Gott, der Vater von Jesus Christus, nur nach Gründen der Vernunft gehandelt hätte, dann gäbe es kein Weihnachten. Aber Gott hat anders entschieden: Er ist nicht oben geblieben, er kam zu uns. In die Mitte der Menschheit ist er gekommen, arm und mittellos wie ein Asylbewerber. „Er hat besucht und erlöst sein Volk“ (Lukas 1,68).

Das und nichts anderes ist der Kern der biblischen Weihnachtsgeschichte, die Geschichte vom Stall in Bethlehem, von dem Kind in der Krippe, von den Engelscharen und den Hirten auf dem Feld. Unser Gott hat genau das getan, was bei vernünftiger Überlegung die Rücksicht auf die eigene Sicherheit verbietet: „Er hat besucht und erlöst sein Volk“.

Aber Gott kam nicht nur zu Besuch. Er sandte seinen Sohn¸ uns zu erlösen. „Euch ist heute der Heiland geboren“, so haben es die Engel vom Himmel gesungen. Er kam, um uns aus der Nacht zum Licht zu führen, aus dem Streit in den Frieden. Er ist es, der uns loslösen kann von quälenden Sorgen und verborgenen Ängsten. Er ist der Heiland, der Erlöser, der Retter für Menschen, denen eine Hoffnung zerbrochen ist, gesundheitlich, geschäftlich, in der Familie. Menschen, die einen Allernächsten verloren haben. Menschen, die an den Rätseln des Lebens verzweifeln. Menschen, die unter der Last ihrer Sünde leiden.

Denn dazu ist Jesus gekommen, um uns Menschen zu retten von unseren Sünden (vgl. Matthäus 1,18). Haben Sie Jesus schon als Ihren persönlichen Retter erfahren? Er ist nicht weiter entfernt als ein Gebet. Rufen Sie jetzt seinen Namen an!

„Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden“ (Apg. 2,21).

Autor/-in: Pastor Lothar Leese