17.07.2022 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Lockere Zunge, lose Lippe

HERR, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen!

Psalm 141,3

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Ich gehöre zu den Leuten, die schnell mal einen Spruch loslassen, ohne lange über die Wirkung, geschweige denn die Folgen nachzudenken. Wenn es darum geht, etwas öffentlich zu kommentieren oder zu bewerten, habe ich keine „Ladehemmungen“. Dumm ist nur, dass ich schnell merke, wie deplatziert meine Bemerkungen sind. Aber dann ist es bereits zu spät. Die Worte haben gewirkt. Der Schaden ist angerichtet.

Für solche und ähnliche Situationen weiß David guten Rat. Aufgeschrieben ist er in der Bibel in Psalm 141. Dort heißt es:

Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen. (Psalm 141, Vers 3)

David weiß, dass er mit Worten schweren Schaden anrichten kann. Und er ist sich darüber im Klaren, dass es am besten ist, wenn verletzende Worte erst gar nicht ausgesprochen werden. Also wendet er sich an Gott mit einer Bitte. Sein Wunsch: Gott möge ihn vor sich selbst und seinen Dummheiten bewahren.

Während ich Davids Gebet auf mich wirken lasse, frage ich mich, ob ich es David nachspreche. Ich kann seine Bitte heute zu meiner machen. Immer dann, wenn ich merke, dass es wieder passieren wird, kann ich in aller Stille beten: HERR, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen!

Autor/-in: Wolf-Dieter Kretschmer