08.09.2024 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Lesen und Hören bilden

versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor, und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er sollte das Buch des Gesetzes des Mose holen, das der HERR Israel geboten hat. Und Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Gemeinde, Männer und Frauen und alle, die es verstehen konnten, am ersten Tage des siebenten Monats und las daraus auf dem Platz vor dem Wassertor vom lichten Morgen an bis zum Mittag vor Männern und Frauen und wer’s verstehen konnte. Und die Ohren des ganzen Volks waren dem Gesetzbuch zugekehrt.

Nehemia 8,1-3

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Lesen bildet, so heißt es ganz allgemein. Zuhören bildet aber auch; zum Beisiel das Zuhören, wenn jemand etwas vorliest! Auch in Zeiten der digitalen Endgeräte ist es ja durchaus noch üblich, dass Menschen lesen. Auch das Vorlesen ist noch gebräuchlich. Wir haben als Eltern bei jeder Gelegenheit und auf jeden Fall immer am Abend unseren Kindern seitenweise aus Büchern vorgelesen. Und sie haben aufmerksam zugehört.

So eine Szene wird auch im Buch Nehemia beschrieben. „Da las der Priester Esra das Gesetz vor den Männern und Frauen und vor den Kindern, die alt genug waren, um es verstehen zu können. Alle hörten aufmerksam zu, vom frühen Morgen bis zum Mittag.“ (Nehemia 8,1-3

Hier liest nicht etwa ein Elternteil den Kindern vor, sondern der Priester Esra liest dem gesamten Volk Israel, Männern, Frauen, Kindern, etwas vor aus dem „Gesetz Gottes“ – möglicherweise ist damit das Buch Deuteronomium gemeint – das fünfte Buch Mose. Nicht etwa nur ein paar Sätze daraus! Nein, stundenlang liest Esra vor und alle hören aufmerksam zu. Es ist eine Begebenheit, die deutlich macht, wie wichtig den Menschen damals die Gebote Gottes waren! Und wie immens wichtig es war, diese Empfehlungen zu lesen und zuzuhören, wenn aus dem Buch vorgelesen wurde.

Es war und ist Bildung für Herz und Hirn. Immer wieder wird in der Bibel die Bedeutung des Wortes Gottes in geschriebener Form betont! Es hat die Kraft und die Macht Leben zu verändern und Menschen auf die richtigen Bahnen zu lenken. Und das gilt damals wie heute. Wenn ich also für mein Leben entscheidende Dinge lernen will, dann kann ich die Bibel zur Hand nehmen und darin lesen oder zumindest gut zuhören, wenn daraus vorgelesen wird. Es kann lebensverändernd sein!

Autor/-in: Horst Kretschi