19.01.2012 / Wort zum Tag

Kolosser 3,17

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Kolosser 3,17

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Das schreibt der Apostel Paulus in einem Brief an die Christen in Kolossä, etwa im Jahr 60 n. Chr. Er selbst befindet sich in dieser Zeit in römischer Gefangenschaft. „Paulus“, möchte man fragen, „ist das realistisch? Ist dein Appell nicht eine Überforderung?“ Und der Apostel erklärt seine Unterweisung: In der Christengemeinde in Kolossä tauchen Irrlehrer auf. Sie vermischen den christlichen Glauben mit abergläubischen und philosophischen Gedanken. Sie lehren z. B., dass kosmische Mächte das Schicksal der Welt bestimmen. Wer ihnen huldigt und ihre Gebote erfüllt, ist auf der sicheren Seite. Deshalb sei auf Visionen zu achten, weil all dies zu einer höheren Erkenntnis führe.

Doch Paulus widerspricht energisch: Er erinnert an die christliche Grundbotschaft: Christus ist der Herr. Er steht über allen Mächten. Er allein schenkt neues Leben. Wer ihm gehört, ist auf der sicheren Seite. Christen leben mit ihm! Genau das ist die beste Waffe gegen alle Irrlehrer. Das sichtbare neue Leben in Jesus Christus spricht gegen sie. Deshalb fasst Paulus zusammen: „Alles, was ihr tut mit Worten oder Werken, das tut alles im Namen Jesu.“

„Im Namen Jesu.“ Das ist nicht etwa eine neue Beschwörungsformel! Im Namen Jesu reden oder handeln heißt, alles mit ihm vereint zu tun. Weil Christen Jesus Christus gehören, begleitet er ihr ganzes Leben. Darum kann der Apostel Paulus dazu ermutigen, alles im Namen Jesu zu tun. Alles, das meint auch alles: Essen und trinken, schlafen und wachen, gehen und stehen, reden und schweigen, arbeiten oder ausruhen. Den Sonntag wie den Wochentag. Das Irdische wie das Geistliche. Nichts wird ohne ihn getan. Alles wird auf Jesus ausgerichtet. Alles wird unter seine Herrschaft gestellt. Nichts geschieht, was nicht zu seinem Namen passt.

So zu leben vermag niemand aus eigener Kraft. Deshalb erinnert der Apostel Paulus an den Vater im Himmel. Er ist es, der durch Jesus solche Erneuerung bewirkt. „Dankt Gott, dem Vater, durch ihn“, mahnt deshalb der Apostel. Ja, Dankbarkeit ist der Grundton für diese neue Lebensqualität. Und so spricht Paulus auch mit uns, indem er den Brief an die Gemeinde in Kolossä schrieb. Auch wir dürfen alles genießen und tun, was zum Namen Jesu passt. Welch ein Vorrecht und welch eine Verpflichtung zugleich! Gewiss, auch wir werden immer überfordert sein, wenn wir meinen, aus eigener Kraft so zu handeln. Aber das Bibelwort ermutigt uns, immer und überall in der Gegenwart Jesu zu leben. Dadurch können wir wachsen dass zu tun, was zum Namen Jesu passt. Darum gilt auch heute: „Alles, was ihr tut mit Worten oder Werken, das tut alles im Namen Jesu und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“

Autor/-in: Pastor i. R. Michael Zimmermann