14.12.2012 / Wort zum Tag

Kolosser 1,22

„Euch hat Christus versöhnt durch den Tod seines sterblichen Leibes, damit er euch heilig und untadelig und makellos vor sein Angesicht stelle.“

Kolosser 1,22

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"Euch hat Christus versöhnt durch den Tod seines sterblichen Leibes, damit er euch heilig und untadelig und makellos vor sein Angesicht stelle."
Das kommt auch in meiner Familie vor: Dass meine Kinder sich streiten. Natürlich vertragen sie sich dann auch wieder. Dann bitte ich als Vater schon manchmal: Nun versöhnt euch doch wieder. Damit meine ich nicht nur, dass die feindliche Haltung aufgegeben wird. Sondern ich möchte auch, dass die verloren gegangene Beziehung zwischen den Kindern wieder neu hergestellt wird.
Wenn Menschen sich versöhnen, geschieht das oft auf Augenhöhe. Irgendwie hat schließlich jeder zum Streit beigetragen. Versöhnung läuft dann ab wie eine Koalitionsverhandlung. Jeder gibt ein wenig nach und geht Kompromisse ein. So wie wir das oft nach einer Wahl erleben, wenn um Koalitionen gerungen wird.
Doch wenn es um die Beziehung zwischen Gott und Menschen geht, ist es anders. Da sind wir Menschen allein die schuldige Partei. Unser Verhältnis zu Gott ist durch die Sünde unterbrochen. Wir Menschen sind Gott fremd geworden. In der Sprache der Bibel sind wir sogar Gottes Feinde. Ohne dass die Menschen das aus eigener Kraft jemals ändern können. Eine Versöhnung mit Gott von uns aus ist nicht möglich.
Doch Gott ist von sich aus aktiv geworden. Er wollte sich wieder mit den Menschen versöhnen. Deshalb hat er auch den ersten Schritt zur Versöhnung getan. Jesus Christus, Gottes Sohn, kam auf diese Erde. Durch den Tod seines sterblichen Leibes, so schreibt der Apostel Paulus den Christen in Kolossä, hat Christus sie mit Gott versöhnt. Jesus starb als wirklicher Mensch am Kreuz von Golgatha.
Wir Menschen müssen mit Gott versöhnt werden. Um das auf unserer Seite zu erreichen, hat zum Beispiel der Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen immer wieder das Evangelium als Wort der Versöhnung gepredigt. Als Botschafter für Christus hat er die Menschen gebeten: Lasst euch versöhnen mit Gott.
Das tun Christen auch heute noch. Anstelle von Christus bei den Menschen um Versöhnung mit Gott zu werben.
Wenn Menschen dann dem Evangelium glauben, können sie wie der Apostel Paulus sagen: Wir rühmen uns Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

Damit ist der Ausgleich geschaffen. Der Frieden zwischen Gott und Menschen wieder hergestellt. Gott sieht uns nicht mehr als seine Feinde an. Oder als Verlorene.
Nein, Gott kann uns in die Arme nehmen. So wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn der Vater das auch getan hat. Danach musste der zurückgekehrte Sohn sich umziehen. In neuen Kleidern und Schuhen wurde er wieder als Sohn des Vaters aufgenommen und mit einem Fest begrüßt.
Versöhnung ist eben auch, dass eine verloren gegangene Beziehung wieder erneuert wird.
Versöhnung hat aber auch mit einem vollständigen Wechsel zu tun. Und auch das wird in dem erwähnten Gleichnis deutlich. Der Vater begründet das Fest mit den Worten: „Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden.“ Und jetzt steht der Sohn in neuen Kleidern vor seinem Vater.
Auch Jesus Christus will uns völlig neu geworden vor Gott stellen und beschreibt das im zweiten Teil des Verses. Heilig, untadelig und makellos wird Gott uns Christen sehen.
Wir stehen Gott besonders zur Verfügung, sind ihm geweiht. Alles was wir tun, entspricht göttlichen Maßstäben. Da gibt es nichts mehr zu tadeln. Und alles was die Sünde entstellt hat, ist verschwunden. Ohne einen Makel können wir Gott gegenüber stehen.
Danke, Herr Jesus, dass du mich durch deinen Tod mit Gott versöhnt hast.

Autor/-in: Herbert Laupichler