15.06.2019 / Anstoß - Gedanken zum Tag

König durch Demut

Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.

Psalm 51,15

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Was zeichnet einen König aus? Prunk, absolute Macht und Erhabenheit. Kein Mensch mehr sondern ein Monument. Makellos und ohne Kanten. Doch leider nur zum schönen Schein.

So wie bei König David. David ist kein Monument, sondern ein Monarch, der tief gefallen ist. Er hat Ehebruch begangen und den Ehemann der Frau geschickt zu Tode kommen lassen. Königlich ist dies wahrlich nicht.

Doch das alles bleibt nicht unter der Decke. Der Prophet Nathan, so eine Art Coach für David, konfrontiert den König schonungslos mit den Fakten. Und hier wird es interessant. David bringt den Propheten nicht zum Schweigen, was ihm durchaus möglich wäre.

Vielmehr bekennt David seine Sünden und fasst zudem einen Beschluss: „Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.“

David macht sich jetzt zu einem echten Vorbild, dem andere wirklich folgen können. David steht zu seinen Fehlern und er will anderen helfen, nicht die gleichen Fehler zu machen. Er erzählt seine eigene Geschichte des Scheiterns, statt ein kitschiges Königsbild abzugeben, dem ohnehin keiner glaubt. So wird David wirklich zum König. Weil er nicht mit einer Fassade glänzen will, die nicht der Wirklicheit entspricht, sondern weil er jetzt echte köngliche Tugenden pflegt: authentisch sein, ehrlich und demütig.

Autor/-in: Andreas Odrich