23.09.2022 / Wochenrückblick

Klimawandel bewegt Kirchen und Hilfswerke

Der Freitagstalk des ERF Aktuell-Teams.

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Der Freitagstalk der Aktuell-Redaktion

Fridays for Future“ bewegt auch die evangelische Kirche. Die anhaltende Dürre in Kenia gefährdet besonders das Wohl von Frauen. Eine Postkartenaktion will ukrainische Geflüchtete in ihrer Not erreichen. Das ukrainische Büro einer christlichen Hilfsorganisation liegt in Trümmern und Schüler begeistern sich neu für Andachten und Gottesdienste.

Das sind die Themen dieses Freitagstalks der ERF Aktuell-Redaktion, die Themen hat Oliver Jeske zusammengestellt.

Evangelische Kirche beteiligt sich an Klima-Aktionstag

ERF: Oliver, die Klimabewegung „Fridays vor Future“ hat heute zu einem globalen Klima-Aktionstag aufgerufen. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland – kurz EKD - beteiligt sich daran.

Oliver Jeske: Die Ratsvorsitzende des EKD, Bischöfin Annette Kurschus, warnt davor. Angesichts des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine den Klimawandel zu vergessen. Sie sagt: „Die Klimakrise wartet nicht, bis Kriege entschieden sind und der Friede gewonnen ist.

Schon jetzt geraten auch durch die Folgen des Klimawandels Menschen in akute Lebensgefahr, werden in die Flucht getrieben und in ihren Rechten verletzt. Auch und gerade jetzt bleibt der Klimawandel die größte Herausforderung der Menschheit.“

Dürre in Kenia betrifft besonders Frauen

ERF: Dazu passt eine Nachricht von der Frauenrechtsorganisation SOLWODI. Die Mitarbeiter sind besorgt um die anhaltende Dürre in Kenia.

Oliver Jeske: Laut Berichten von Mitarbeitern vor Ort versiegen dort Wasserquellen. Viele Familien können ihr Land nicht mehr bebauen. Die mageren Ernten verdorren in der sengenden Sonne und das Vieh verendet. Es drohen Hungersnöte und weitere Landflucht.

Die Situation treibt viele Frauen in die Prostitution, um überhaupt irgendwie zu überleben. SOLWODI ist bereits seit 1985 in Kenia tätig und wurde gegründet von der Ordensschwester Lea Ackermann.

Gebetskarten für ukrainische Flüchtlinge

ERF: Kommen wir von der Situation auf dem afrikanischen Kontinent zurück nach Europa: Auch hier verliert die Evangelische Kirche die Leidtragenden des Ukraine-Kriegs nicht aus den Augen.

Oliver Jeske: Und zwar hat sie jetzt Gebetskarten für ukrainische Geflüchtete herausgebracht. Die blau-gelben Karten im Postkartenformat haben auf der einen Seite ein Klagegebet und auf der anderen ein Segen – jeweils in ukrainischer und in deutscher Sprache. Ich möchte ein paar Zeilen aus dem Segen zitieren:

„Christus ist auferstanden! Sein Licht leuchtet, damit die Menschen aufblühen zu neuem Leben – auch Du. Gott halte Dich, wenn Du weinst und wandle Deine Tränen in Mut. Gott stärke Dich für alles, was Dir entgegen kommt und Angst macht. Gott schütze Dich und mache Dein Herz frei! Amen – So sei es!“

Der EKD-Beauftragte für Flüchtlingsfragen, Bischof Christian Stäblein, sagt dazu: „Wir werden angesichts der Not nicht schweigen. Die Bibel sagt uns klar und deutlich: Tu deinen Mund auf für die Stummen und die Sache aller, die verlassen sind.“

Die Gebetskarten sind kostenlos auch in größerer Menge bestellbar über menschenrechte@ekd.de

Büro von Hilfsorganisation in Mariupol bombardiert

ERF: Verschiedene christliche Organisationen helfen in der Ukraine. Zu ihnen gehört auf die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA. Die hat jetzt einen herben Rückschlag zu beklagen.

Oliver Jeske: Und zwar ist ihr Büro in Mariupol beim Kampf um die Stadt bombardiert worden. Laut Angaben von ADRA sind nur noch Ruinen übrig. Gott sei Dank ist kein Mitarbeiter von ADRA zu Schaden gekommen. Die Hilfsorganisation macht trotz der erschwerten Bedingungen mit der humanitären Hilfe weiter.

Schülerinnen und Schüler begeistern sich für Gottesdienste

ERF: Oliver, die negativen Meldungen bestimmen heute unseren Freitagstalk. Dennoch hast du eine Nachricht gefunden, die auch Hoffnung macht.

Oliver Jeske: Und die kommt von der Evangelischen Schulstiftung. Sie bildet sogenannte Gottesdienstlotsen bzw. – lotsinnen aus. Schüler lernen innerhalb von zehn Monaten, wie sie eine Schulandacht gestalten und selber predigen. Sie lernen, selbst kreativ zu werden, um andere Schüler für den Gottesdienst zu begeistern.

Das Interesse ist laut Schulstiftung groß. Beim ersten Kurs in der Lutherstadt Wittenberg nehmen ca. 50 Schüler aus evangelischen Schulen von Niedersachsen bis Baden-Württemberg und von Westfalen bis Mitteldeutschland teil.
 

ERF: Vielen Dank, Oliver. Mit diesem Thema schließt unser heutiger Freitagstalk hier auf ERF Aktuell. Ein schönes und gesegnetes Wochenende wünscht das Team von ERF Aktuell.
 

Autor/-in: Oliver Jeske

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