11.04.2022 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Klagen und beten – und dann vertrauen

Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret!

Psalm 31,25

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Fast konnte er im Nacken den Atem seiner Verfolger spüren. Nur knapp war er dem Netz feiger Fallensteller entgangen. Menschen machen sich über ihn lustig. Spotten darüber, dass er als ehemals mächtiger Mann nun auf der Flucht ist vor einem noch mächtigeren Gegner. Dabei hatte David wirklich andere Zeiten erlebt. Die Geschichte, wie er den starken Goliat mit einer Steinschleuder besiegte, wurde legendär. Vom einfachen Hirtenjungen war er bis ins höchste Regierungsamt seines Landes aufgestiegen, zum König von Israel.

Nur eines ist ihm geblieben: dass er sein Vertrauen nach wie vor auf Gott setzt. In Psalm 31 klagt er seine Not, spricht aber auch über sein schier unerschütterliches Gottvertrauen. Gleichzeitig wünscht sich David, dass Gott doch sichtbar eingreifen möge. "Neige deine Ohren zu mir", betet David, "hilf mir eilends!"

Dieser dringenden Bitte möchte ich mich anschließen an diesem Tag. Denn auch wenn ich Gott ganz nahe bei mir weiß, sind meine Probleme noch nicht vom Tisch. Auch meine Sorge um den Frieden in Europa bringe ich vor Gott. Die Sorge, wie es wohl mit der Corona-Pandemie weitergeht. Und der nächste Sommer: Wird er wieder viel zu heiß und viel zu trocken werden?

Ich bete im Vertrauen darauf, dass ich damit bei Gott an der richtigen Adresse bin. Aus diesem Gottvertrauen erwächst dann auch der Mut, so wie bei David, mein Leben wieder anzupacken. Am Ende von Psalm 31, nach einer langen Reihe von Klagen und Bitten, schließt er mit den Worten: "Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des Herrn harret!" 

Autor/-in: Kai-Uwe Woytschak