20.12.2007 / Serviceartikel

Keine finanziellen Sorgen!?

Der Umgang mit Geld bestimmt unser Leben maßgeblich. Und oft hängt unser Herz am Geld.

„Ihr habt reichlich Samen ausgesät und doch nur eine kümmerliche Ernte eingebracht. Das Korn reicht nicht zum Sattwerden und der Wein nicht für einen ordentlichen Schluck. Ihr müsst frieren, weil ihr nicht genug anzuziehen habt. Und das Geld, das einer für seine Arbeit bekommt, zerrinnt ihm zwischen den Fingern.“ (Haggai 1,6)

Vielen Menschen in Deutschland geht es so, wie in dem obigen Auszug beschrieben – ob sie nun viel oder wenig Geld verdienen. Die Bibel zeigt sehr praktisch, wie Menschen im Alltag so mit Geld umgehen können, dass es ihnen selbst und ihrem Umfeld nützt. Ein falscher Umgang mit Geld hat Sorgen, Schulden, ungute Abhängigkeiten und Unzufriedenheit zur Folge.

Als J. D. Rockefeller, der amerikanische Öl-Millionär, starb, fragte jemand einen Freund der Familie: „Wie viel hat er hinterlassen?“ – „Alles, einfach alles“, antwortete der Freund nüchtern. Wir können nichts mitnehmen und das wissen wir eigentlich. Aber oft leben wir Menschen so, als ob Glück und Erfüllung mit Geld zu kaufen wäre. Eine fatale „Mammon-Gesinnung“, die mich zu falschen Entscheidungen führt, die weder mir noch Anderen hilfreich ist.

In der Bibel wird erklärt, dass loslassen von vergänglichen Dingen der Weg in die Freiheit ist – heraus aus dieser „Mammon-Gesinnung“. Wenn ich mein Geld mit Anderen teile, hilft es mir, die richtige Perspektive zum Geld zu bewahren: Geld ist Mittel zum Zweck und niemals das Wichtigste im Leben. Wenn Geld und Besitz zum emotionalen Zentrum meines Lebens wird, wird es mein Gott, den ich über alles erhebe und der mich letztlich bestimmt. Jesus weist darauf hin, wenn er sagt:

„Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld.“ –Jesus in Matthäus 6,24

Jesus benutzt hier das Wort „Mammon“ – ein aramäischer Begriff für den Gott des Geldes, hier der Gegenpol zum Gott der Bibel.

Mammon* – also die negative Macht hinter dem Geld – fordert einen hohen Preis von Menschen, die schnell oder in jedem Fall zu Geld kommen wollen. Auch Menschen mit Geldmangel stehen so unter gewaltigem Druck. Denn das kann süchtig machen. Die Folge sind Zwangskäufe, Lustkäufe, Kaufen aus Langeweile, die Suche nach Identität durch Markenkleidung oder Luxusgüter, Lotto, Geldspiele und so fort. Diese Süchte führen zu einem dicken Minus auf dem Konto. So führt das Geld – oder besser die Liebe dazu – in die Unfreiheit.

Ein gutes Beispiel dafür ist die tragische Figur des Gollum im Buch »Herr der Ringe« von John R.R. Tolkien. Gollum verkommt körperlich, geistig und moralisch, weil sein Herz an dem Ring hängt. Zuletzt besitzt er den Ring, geht aber mit ihm zugrunde. Für den Hobbit Frodo war es die Rettung, den Ring nicht mehr zu besitzen. So wie der Ring Gollum in der Sage, wird mich das Geld in gleicher Weise kaputt machen. Ich sorge mich über das Geld, ich habe Angst, es zu verlieren (wenn ich viel habe) oder zu kurz zu kommen (wenn ich wenig habe).

These


Auf den ersten Blick klingt es verrückt, vor allem angesichts großer Arbeitslosigkeit. Aber es ist trotzdem so, dass Menschen erleben, dass ihre Geldprobleme gelöst wurden, als sie begannen, Geld wegzugeben. Die biblische Sicht ist Gottes Sicht. Er ermutigt uns, mit anderen zu teilen und frei zu werden. Er verspricht im Gegenzug dazu, uns mit allem, was wir brauchen zu versorgen, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken.


Duane Conrad ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und leitet ein Netzwerk von Ehrenamtlichen, die Menschen helfen, durch Beratung und Kleingruppenkurse in die persönliche, finanzielle Freiheit zu gelangen. Weitere Infos finden Sie auf www.compass-d.de und www.ciw.de.
 

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