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16.04.2009 / Wort zum Tag
Johannes 8,10-11
Jesus fragte die Ehebrecherin: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.
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Keiner bestand weiterhin auf dem Todesurteil der Frau. Nur Jesus hätte das Recht dazu gehabt, sie zu verurteilen, weil er sündlos war. Aber auch er verurteilte sie nicht. Denn er war nicht in die Welt gekommen, um Menschen zu verdammen. Stattdessen wollte er ihnen ein Leben mit Gott ermöglichen. Dass die Frau gesündigt hatte, war für Jesus keine Frage, denn er sagte ihr: „Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Damit meinte er nicht, dass die Frau in Zukunft sündlos leben sollte. Denn das können wir Menschen nicht. Aber sie sollte mit dem Ehebruch aufhören und sich in Zukunft nach dem Willen Gottes richten.
Hier können wir lernen, mit Menschen so umzugehen, wie Jesus es tat. Wir wissen, dass es leicht ist, über andere Menschen den Stab zu brechen und über sie schlecht zu reden. Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn wir ihnen aus ihrer Not helfen wollen. Das kann nicht in einer Haltung der Selbstgerechtigkeit geschehen. Wer einem Menschen aus seiner Schuld helfen will, der muss ihm auf seiner Ebene begegnen. Denn keiner von uns ist sündlos. Und jeder kann auf ähnliche Weise schuldig werden. Wenn jemand unter seiner Schuld leidet, dann hilft es ihm nicht, wenn wir ihn verurteilen. Stattdessen braucht er Hilfe. Dafür wird er in der Regel offen sein. Wenn er will, können wir ihm helfen, dass er nach dem Willen Gottes leben lernt. Meist beginnt dies mit der Schuldbereinigung vor Gott und vor Menschen. Es kann ihm auch helfen, dass wir ihm zeigen, wo seine Gefährdungen liegen. Er soll lernen, darauf zu achten, damit er nach Möglichkeit nicht in derselben Sache wieder zu Fall kommt. Eine solche Begleitung kann nur in gegenseitigem Vertrauen geschehen, sonst können wir nicht wirklich helfen. Wir wollen Gott darum bitten, dass er uns für solche Gespräche Weisheit gibt. Außerdem ist das Gebet für die Person wichtig, die wir seelsorgerlich begleiten.