27.08.2014 / Wort zum Tag

Johannes 6,11

Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten.

Johannes 6,11

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Weit über 5000 Menschen lagerten sich auf einer Wiese am See Genezareth. Jesus hatte nur 5 Brote und 2 Fische. Aber unter seinen dankenden Händen reichte es für so viele. Sie wurden alle satt. Mit dieser Erfahrung hatte Jesus den Schlüssel zu den Menschen gefunden. Sie suchten ihn. Heute würden wir sagen: Wenn so etwas passiert, werden die Kirchen wieder voll.

Aber Jesus ging es gar nicht um den Erfolg. Ihm geht es auch heute nicht um volle Kirchen. Sondern es geht darum, dass wir Jesus kennen lernen, wie er wirklich ist. Und dass in der Verbindung mit ihm sich auch einiges in unserm Leben wandeln kann.

Jesus hatte erst mal nichts für diese viele Menschen. Nur ein kleiner Junge war da mit fünf Gerstenbroten und 2 Fischen. Was war das für so viele? Nichts. Aber Jesus nahm das wenige und dankte Gott dafür. Und genau das brachte die Wende. Unter seinem Dankgebet wandelte sich das Geringe in überreichen Segen: „Er nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten, desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.“ Durchs Danken kann Gott handeln und seine Wunder tun.

Könnte dieses Wunder nicht auch unsre Einstellung ändern? Ich bin oft unzufrieden mit den unscheinbaren kleinen Fortschritten, die Menschen im Glauben machen. Da haben viele keine Zeit für Gott und andere Menschen. Ihre Last ist zu groß, und die meisten wollen sich doch lieber alle Optionen offen halten.

Aber jetzt denke ich mal um: Für welche unscheinbaren Dinge in meinem Leben und im Leben meiner Gemeinde kann ich Gott danken? Zum Beispiel:

Und die 2 kleinen Fische:

Überlegen Sie mal, was es sozusagen für unscheinbare „Brote und Fische“ in Ihrem Leben gibt, für die Sie danken können.

Manche Menschen sagen: „Das ist ja alles ganz nett!“ und gehen wieder zur Tagesordnung über. Ich aber sage: „Mein Herr und mein Gott, danke für das, was du getan hast, für die kleinen Anfänge, die du mir schenkst! Ich nehme sie aus deiner Hand an!“

Was sich unter den Händen Jesu noch alles verwandeln wird in Segen, das können wir jetzt noch nicht wissen. Überlassen wir es Gott, dann werden wir gelassen, und unvermutet wird Neues aufbrechen. Wer bei Gott nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist! Denn bei Gott muss man immer vom Ende her denken.

Autor/-in: Pfarrerin Dr. Ulrike Eichler