29.11.2010 / Wort zum Tag

Johannes 14,23

Christus spricht: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.

Johannes 14,23

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Nach etlichen Umzügen habe ich aufgehört die Wohnungen zu zählen, die ich alleine und später mit meiner Familie bezogen habe. Doch jedes Mal, bevor ich einzog, musste die Wohnung erst einmal renoviert werden.

Wer von uns mag schon in Räume einziehen, die von den vorherigen Bewohnern abgewohnt wurden? Der Dreck der alten Wohnung muss erst ausgeräumt werden. Die Wände brauchen neue Farbe. Nur so kann ich mich in meinem neuen Zuhause einleben. Die Wohnung wird ein Teil meines Lebensumfeldes werden, bzw. des Lebensumfeldes meiner Familie und wir reden dann von unseren „eigenen vier Wänden“. Das ist der Ort, wo wir heimisch werden können.

In dem heutigen Vers aus der Bibel beschreibt Jesus die innige Gemeinschaft und Geborgenheit zwischen Gott und Mensch, die mit dem Leben in einer normalen Wohnung vergleichbar sind. Wenn ein Mensch Christ wird, das heißt zum Glauben an Jesus findet und beginnt Gott zu lieben, dann wird der Mensch erneuert.

In dem Bild der Wohnung gesprochen: Das Leben und der Lebensraum des Menschen werden renoviert. Der Dreck in der Wohnung und die alte Farbe müssen verschwinden. Das ist ein einfacher Vergleich für das, was die Bibel „Vergebung der Sünde“ bezeichnet. Alles wird in der Wohnung erneuert! Es ist nichts mehr wie früher! Jetzt zieht Jesus Christus in diese Wohnung ein. Er will sich dort ausbreiten! „Wir nehmen Wohnung bei diesem Menschen ein“, sagt Jesus, und meint mit dem „wir“ sich selbst und seinen Vater.

Das Wesen Gottes soll in dem Menschen den Raum finden und zugleich soll Gottes Wesen den Raum des Menschen gestalten. Ist das nicht faszinierend? Was für ein schönes Bild wird uns dort von Jesus vermittelt? Christen werden zur Wohnstätte des allmächtigen und lebendigen Gottes. Stellen Sie sich das einmal bildhaft vor. Wenn Sie Jesus Christus gehören, ist ihr Leben der Wohnraum, in dem Gott lebt.

Beim Betreten einer Wohnung können wir oft schon ganz schnell etwas über die Bewohner sagen. Der Geruch, die Möbel und Bilder oder die Ordnung in dieser Wohnung vermitteln einen Eindruck über die Personen, die in diesen Räumen leben.

Gott zu lieben ist das oberste Gebot, das gilt für alle Zeiten. Und Jesus macht es hier konkret: Wer Jesus liebt, der ermöglicht damit die Gemeinschaft mit Gott dem Vater. Diese Liebe zu Jesus drückt sich darin aus, dass ich seine Worte aufnehme und danach handle. Jesus legt immer wieder Wert darauf, wenn er zu Menschen gesprochen hat, dass seine Worte nicht nur gehört werden, sondern in die Tat umgesetzt werden.

An einer anderen Stelle warnt Jesus, dass mit der Zunahme der Ungerechtigkeit in dieser Welt, die Liebe in vielen Menschen erkalten wird (Matthäus 24,12). Diese Mahnung von Jesus ist für mich der Anlass, dass ich oft darum bete: „Herr, lass die Liebe zu dir, zu meiner Frau, zu meinen Kindern, Kollegen und Mitmenschen nicht abnehmen, sondern tiefer und inniger werden.“

Es wäre tragisch, wenn es in dieser wunderschönen gestalteten Wohnung kalt werden würde und die Bewohner deswegen ausziehen.

Autor/-in: Detlef Garbers