24.07.2024 / Serviceartikel

Jetzt ist die Zeit!

3 Tipps, um deine Zeit sinnvoll zu nutzen.

Neulich erzählte mir eine Freundin von einem einschlägigen Moment in ihrem Leben. Am Sterbebett ihres Vaters wurde ihr schlagartig bewusst, dass auch ihr eigenes Leben eines Tages enden würde. Diese Erkenntnis wühlte einiges in ihr auf und sie fragte sich, was am Ende über ihr Leben gesagt werden würde. Würde Gott sich freuen über das, was aus ihrem Leben hervorging?

Je nach Alter und Lebenssituation beschäftigen wir uns mehr oder weniger intensiv mit der Länge unseres Lebens. Gerade junge Menschen tendieren dazu, die Endlichkeit dieses Lebens auszublenden. Dabei kann dieses Wissen dazu dienen, weise Entscheidungen zu treffen und in Sinnvolles zu investieren. In Psalm 90,12 heißt es: „Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen!“

Wenn wir uns vor Augen halten, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist, dann kommen große Fragen auf wie: Was ist wirklich wichtig und bedeutsam? Stimmt die Richtung, in die ich gerade gehe oder müsste ich etwas verändern, um sie zu erreichen? Führe ich das Leben, das etwas hinterlässt, das mein eigenes Leben überdauert?

Die Beschäftigung mit solchen Fragen führte meine Freundin dazu, dass sie ihren Job aufgegeben und völlig neue Wege eingeschlagen hat. Was machen diese Fragen mit dir? Die ehrliche Auseinandersetzung damit muss nicht immer einen Jobwechsel mit sich bringen oder dazu führen, dass du dein Leben komplett auf links ziehst, aber sie könnte dazu führen, dass du deine Prioritäten neu ordnest oder etwas Neues wagst.

Ob es uns bewusst ist oder nicht: Unsere Entscheidungen basieren auf verschiedenen Faktoren. Dabei spielt es eine große Rolle, was unsere Grundüberzeugungen sind und worauf wir bauen. Wenn Herausforderungen und Stürme kommen, zeigt sich – wie bei der Rede über das Haus auf dem Felsen und das Haus, das auf Sand gebaut ist (Matthäus 7,24-27) –, was wirklich getragen hat und was in sich zusammenbricht.

Weitergehen in kleinen Schritten

Neben den großen, richtungsweisenden Lebensentscheidungen können wir kleine Schritte in unserem Alltag gehen, um unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Diese Schritte fordern von dir vielleicht etwas Mut oder Umdenken. Doch das zahlt sich aus. Hier kommen drei Tipps, wie du das ganz praktisch in die Tat umsetzen kannst.

1. In Menschen investieren

Gerade am Ende ihres Lebens bereuen viele Menschen, nicht mehr Zeit in Beziehungen investiert zu haben. Der erste Tipp ist also: Drücke deine Wertschätzung gegenüber anderen durch Worte und Taten aus. Je nachdem, welcher Persönlichkeitstyp dein Gegenüber ist, kann es eine Karte, eine Umarmung, ein gemeinsamer Ausflug, ein Geschenk oder eine hilfsbereite Tat sein, über die dein Gegenüber sich freuen würde. Gerade in langanhaltenden Beziehungen ist es wichtig, Wertschätzung auszudrücken, obwohl man meinen könnte, es sei selbstverständlich.

Jesus Christus bewies die größte Liebe, die ein Mensch geben kann, indem er sein Leben für uns Menschen hingab. Er fordert seine Nachfolger dazu heraus, über den Freundes- und Familienkreis hinaus Menschen zu dienen, ohne dabei etwas zurückzufordern. Ein praktisches Beispiel gibt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) oder die Aufforderung, Gastfreundschaft gegenüber denen zu üben, die nichts zurückgeben können (siehe Lukas 14,11).

2. Raus aus der Komfortzone

Wachsen können wir dann, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass wir etwas tun, wovor wir Angst haben.

In der Komfortzone lebt es sich leicht und wir haben uns bequem eingerichtet. Wenn wir Ängste aber überwinden, kann das Potential, das in uns liegt, freigesetzt werden. Gerade in unbequemen und unbekannten Situationen können wir erleben, dass Gott treu ist und versorgt.

Der Schritt raus aus der Komfortzone ergibt sich manchmal zwangsläufig durch die Lebensumstände. Aber auch im Gebet kann Gott dir etwas aufs Herz legen, das du als nächstes tun kannst. Es kann einfach bedeuten, einen fremden Menschen anzusprechen oder es kann tatsächlich ein größerer Schritt wie ein Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Land sein.

3. Lektionen aus der letzten Krise

Der dritte Tipp bezieht sich auf die Vergangenheit. Er gilt insbesondere für durchlebte schmerzhafte Situationen und Krisen, die man bereits überwunden hat.

Hier kannst du dir die Frage stellen, welche Lektion du aus der überwundenen Krankheit oder Krise gezogen hast. Diese Erkenntnisse kannst du in neues Verhalten umsetzen. Beispielsweise kann es dir helfen, dich zu erinnern, dass Gott dich durch eine Krankheitsphase getragen hat, und du machst dir weniger Sorgen. Ein Beispiel von Coach und Psychologin Dr. Wlodarek: „Vielleicht setzen Sie ab jetzt mehr Grenzen. Das ist die beste Vorsorge, damit Sie genau diese Erfahrung nicht noch einmal machen müssen.“

Es kann hilfreich sein, dir die Erfahrungen, die du mit Gott in der letzten Krise gemacht hast, in Erinnerung zu rufen. Was hast du über Gott und dich gelernt? Im Austausch mit anderen könnt ihr Erlebnisse miteinander teilen und dadurch im Glauben gestärkt werden.

Fazit

Egal, wie viele Lebensjahre du noch vor dir hast, es lohnt sich in jedem Alter, mutige Schritte zu gehen, um zu wachsen und deine Zeit aktiv zu gestalten und zu nutzen. Vielleicht überlegst du gerade, was dein Fundament ist und worauf du baust. Vielleicht ist bei dir auch ein praktischer Schritt dran: Wertschätzung ausdrücken, die eigene Komfortzone erweitern oder aus der Vergangenheit lernen.

Wenn uns bewusst ist, wie kurz das Leben ist und was wirklich zählt, treffen wir die ein oder andere Entscheidung anders. Was bedeutet das heute für dich?

Autor/-in: Elisa Meyer

Das könnte Sie auch interessieren

30.09.2022 / Wort zum Tag

Zeit ist kostbar

Lothar Podszus über Psalm 90,4.

mehr

25.05.2024 / Artikel

Wachstum tut weh

Wer wachsen will, durchläuft oft 4 Stadien. Wie du sie meisterst und was du beachten solltest.

mehr

15.11.2012 / Wort zum Tag

Johannes 6,68-69

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

mehr

12.06.2015 / Glaubens-FAQ

Vom gelassenen Umgang mit der Zeit: das Zeitmanagement Gottes

So verschieden die Vorstellungen zum Thema Zeit sind, in einem Punkt sind sich alle einig: Zeit haben sie zu wenig. Gut, dass es bei Gott anders aussieht.

mehr

15.11.2012 / Wort zum Tag

Johannes 6,68-69

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

mehr

11.06.2023 / Artikel

Meine Zeit – deine Zeit

Von monotonen Abläufen und besonderen Momenten.

mehr

03.04.2021 / ERF Plus spezial

Zeit und Ewigkeit

Der Glaube lädt zu einem radikalen Blickwechsel ein: vom Sichtbaren zum Unsichtbaren.

mehr