06.03.2016 / Wort zum Tag

Jesus Christus ist unsere Hoffnung

Paulus, ein Apostel Christi Jesu nach dem Befehl Gottes, unseres Heilands, und Christi Jesu, der unsre Hoffnung ist

1. Timotheus 1,1

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Das heutige Wort zum Tag steht am Anfang des 1. Timotheus-Briefes. Der Verfasser stellt sich dort vor als „Paulus, ein Apostel Christi Jesu nach dem Befehl Gottes, unseres Heilands, und Christi Jesu, der unsre Hoffnung ist.“ Schon in der Brieferöffnung steckt eine ganz wichtige Botschaft: Jesus Christus ist unsere Hoffnung.

Hoffnung – was ist das eigentlich? Die folgende, von Willi Hoffsümmer überlieferte kleine Anekdote umschreibt, was mit Hoffnung gemeint ist: „Ein protestantischer Missionar arbeitete schon jahrelang bei den Papuas in der Südsee. Bei der Bibelübersetzung in die Sprache der Einheimischen fand er nicht den rechten Ausdruck für das Wort 'Hoffnung'. Er suchte lange nach diesem Begriff, bis er eines Tages sein neugeborenes Kind zu Grabe tragen musste. Ein Papuajunge, der zusah, wie der Vater seinen Sohn begrub, sagte zu dem Missionar: „Ich sehe dich gar nicht weinen.“ Darauf der Vater: „Warum denn, wir werden uns wiedersehen. Unser Kind ist bei Gott.“ Und der Junge für sich: „Ja, ich hörte es. Ihr Christen schaut über den Horizont hinaus.“ - Über den Horizont hinausschauen ... Ja, jetzt wusste der Missionar, wie er das Wort 'Hoffnung' zu übersetzen hatte.“

Dank Jesus Christus sehen wir über den Horizont hinaus. Die Hoffnung, die er uns gibt, hat verschiedene Gesichter. Wenn wir in verfahrenen Beziehungen stecken bleiben, gibt es die Hoffnung, dass der Streit nicht das Ende der Fahnenstange ist, und die Kraft der Versöhnung neue Lösungen möglich macht. Wenn uns Schuld bedrückt und das Gewissen uns verurteilt, gibt es Hoffnung auf die Vergebung, die überwindet, was uns blockieren wollte. Wenn Krankheit oder Schmerzen uns plagen, gibt die Hoffnung uns Kraft, dieses Leiden zu tragen. Wenn wir uns von Gott und der ganzen Welt verlassen fühlen, gibt es die Hoffnung auf die Liebe von Jesus. Sie flüstert uns zu, dass Christus an unserer Seite bleibt. Wenn es aussieht, als ginge demnächst die ganze Welt unter, verkündet uns sein Wort der Hoffnung, dass Gott die Welt neu schaffen wird. Wenn wir uns von lieben Menschen verabschieden müssen, vergewissert uns sein Geist der Hoffnung, dass diese Menschen bei Gott gut aufgehoben sind und dass wir sie einmal wiedersehen werden. Dank Jesus Christus sehen wir über den Horizont hinaus. Er ist unsere Hoffnung. Er lässt uns weiter gehen, als unsere Füße uns tragen würden. Er lässt uns mehr aushalten, als unsere Kraft erlauben würde. Er lässt uns mehr hoffen als wir sehen. Er lässt uns glauben, selbst wenn wir nicht sehen.

Christus ist das Licht am Ende des Tunnels. An ihm orientiert sich Paulus als Apostel. Von ihm weiss er sich beauftragt. Seine Aufgabe und sein Ziel ist es, diese Hoffnung in der ganzen Welt zu verbreiten und zu stärken.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt der Volksmund. Wenn Jesus Christus die Hoffnung ist, er, der den Tod überwunden hat und auferstanden ist, dann ist dies zu korrigieren. Dann muss es nämlich heißen: Die Hoffnung stirbt nie. Denn Jesus Christus, der Auferstandene und Ewige ist unsere Hoffnung. Dank ihm müssen wir nie ohne Hoffnung sein. – In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen hoffnungsvollen Tag.

Autor/-in: Pfarrer Daniel Eschbach