10.07.2012 / Wort zum Tag

Jesaja 63,7

Ich will der Gnade des Herrn gedenken und der Ruhmestaten des Herrn in allem, was uns der Herr getan hat.

Jesaja 63,7

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Ist das auch unser Entschluss für den heutigen Tag? Mit den Worten „ich will“ kommt zum Ausdruck, dass wir uns etwas fest vorgenommen haben und bereit sind, es auch zu tun. Ist das nun unser fester Plan für heute?

Drei Gedanken beschäftigen mich beim Überdenken des heutigen Losungswortes. Als erstes fällt mir das Wörtchen „uns“ auf. Was „uns“ der Herr getan hat. Wir sind gemeint. Sie und ich. Es geht nicht nur um die Anderen. Nicht nur bei denen auf dem Missionsfeld, in der anderen Gemeinde, bei den besonders geistbegabten, den Vorbildern des Glaubens usw. ist unser Herr aktiv, sondern auch bei uns, bei Ihnen und mir. Es kann zwar sein, dass das Handeln Gottes bei uns nicht ganz so eindrucksvoll aufleuchtet, wie es in manchen Berichten über das Eingreifen Gottes geschildert wird. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir deshalb zu denen gehören, die Gott vergessen hat. Auch bei „uns“, bei Ihnen und bei mir, ist Gott aktiv. Vielleicht sollten wir anfangen, die vielen kleinen und großen Taten Gottes eines Tages zusammen zu zählen. Wahrscheinlich kämen wir auch zu dem Schluss, den der Beter von Psalm 71 so zusammengefasst hat: „Mein Mund soll verkündigen deine täglichen Wohltaten, die nicht zu zählen sind.“ (Psalm 71,15)

Hier sind wir bei einem zweiten Gedanken der mich beschäftigt: „Ich will der Gnade gedenken.“ Wer sind wir, wer bin ich, ohne die Gnade Gottes? Was haben wir denn vorzuweisen? Was sind unsere 'Leistungen' mit denen wir vor Gott glänzen können. Das Wort 'Gnade ' macht deutlich: Wir können nicht mit unserer Leistung und unseren Erfolgen  vor Gott glänzen. Er hat sich in seiner grundlosen Liebe zu uns herabgebeugt. Er hat sich über uns erbarmt und uns aus unserem in die Sünde verstrickten Dasein erlöst.

Damit kommen wir zum dritten Gedanken: „Ich will der Ruhmestaten des Herrn gedenken.“ Das ist ja nun wahrlich ein weites Feld. Wo soll ich anfangen mit aufzählen? Bei der Tat Gottes, dass er Jesus Christus, seinen Sohn, in diese Welt sandte, um Sie und mich zu erlösen. Nun dürfen auch wir den Zuspruch Jesu hören: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“ (Lukas 5,20). Jetzt gibt es Vergebung für alle Sünden. Da ist die Ruhmestat Gottes, dass er uns seinen Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen hat (Römer 5,5) und dieser Geist Gottes uns bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind (Römer 8,14), wenn wir an Jesus Christus glauben. Und wer kann die Gnade Gottes ausschöpfen, die uns geschenkt ist durch Jesus, in dem „verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kolosser 3,3) und der für uns auch die „Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1,27) ist. Ja, die Gnade Gottes zu Menschen, die an Jesus glauben, geht so weit, dass er sie teilhaben lässt an „einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das uns aufbewahrt ist im Himmel.“ (1. Petrus 1,4)
Machen Sie mit beim Nachsinnen darüber, wie sehr uns Gott durch Jesus Christus beschenkt hat und immer wieder neu beschenkt, durch seine Hilfe, seinen Trost und seine Wegweisung.

Autor/-in: Walter Ulmer