30.03.2013 / Wort zum Tag

Jesaja 57,15

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.

Jesaja 57,15

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Das ist ein kostbares Wort aus dem sogenannten Trostbuch des Propheten Jesaja. Gott selbst gibt eine Antwort auf die Frage, wo er wohnt. Wir würden das so gar nicht vermuten. Gott wohnt in der Höhe und bei den Gedemütigten und Zerschlagenen. Wie ist das zu verstehen?

Jesaja erklärt es so: Israel klagt: „Mein Weg ist dem Herrn verborgen und mein Recht bleibt bei Gott unbeachtet“. Die Antwort lautet: „Hebt eure Augen in die Höhe und sehet! So wird den Verzagten Mut zugesprochen. Wer hat denn die unzählbaren Sternenheere geschaffen? Einer führt sie auf ihren Bahnen und ruft sie alle mit Namen. Weißt du nicht dass dieser ewige Gott auch der Schöpfer der Erde ist und dass er den Ermatteten Kraft und dem Ohnmächtigen Stärke in Fülle geben kann“ (Jesaja 40).

Im 147. Psalm wird auch beides miteinander genannt: „Er zählt die Zahl der Sterne und nennt sie alle mit Namen. Er heilt die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden“.

In einem Kinderlied ist das sehr gut auf den Punkt gebracht: „Weißt du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? ... Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl. Am Schluss des Liedes steht: „kennt auch dich und hat dich lieb.“ Gott umfasst alles - das Größte und das Kleinste. Der die Sterne in ihren Bahnen lenkt, kennt auch den Weg eines Menschen.

Jesus ist den allerschwersten Weg gegangen. Den Weg ans Kreuz. Bevor er diesen Weg ging hat er das "hohepriesterliche Gebet“ gebetet: „Solches redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater ... „

Nun kann Gott auch unsere Irrwege zum Heil lenken. Hindern kann uns daran unsere Selbstgerechtigkeit, Selbstherrlichkeit und Selbstsucht. Wir wollen immer unser eigener Herr sein. Aber wer stolz ist, den kann er demütigen, sagt die Bibel.

Der Apostel Petrus meinte, er könnte Jesus treu sein, selbst wenn er mit ihm sterben müsste. Als Petrus sich am Karfreitag Morgen am Kohlenfeuer wärmt und Jesus sieht - „bespuckt, mit Fäusten ins Gesicht geschlagen, verhöhnt und zum Tod verurteilt“ - da verleugnet er vor einer Magd Jesus dreimal. Bis Jesus ihn anschaute. Da ging Petrus hinaus und weinte bitterlich. Und war er in seiner eigenen Kraft zerbrochen. Der Auferstandene stand auch am Kohlenfeuer und fragte ihn dreimal: „Simon Petrus hast du mich lieb? Weide meine Schafe! Weide meine Lämmer!

Petrus ist begnadigt. Er ist angenommen. Er ist in den Dienst gestellt. Wenn wir seine Briefe im Neuen Testament lesen, können wir teilhaben an dem Segen. Gott erquickt und belebt den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.

Friedrich Wilhelm Krummacher hat das im Lied so gesagt:

„Das war ja so dein Wesen von alten Tagen her,
dass du dir hast erlesen, was schwach gebeugt und leer.
Dass mit geknickten Reben du deine Wunder tatst
und mit zerbroch‘nen Stäben die Feinde untertratst“.

Autor/-in: Pastor i. R. Joachim Schard