21.11.2013 / Wort zum Tag

Jesaja 5,20

Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!

Jesaja 5,20

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War's das?
Ist das das Ende vom Lied?
Ist das das Ende einer langen Geschichte Israels mit seinem Gott?
Ist das der Augenblick im Leben eines Menschen, in dem ihm jegliches Vertrauen zu Gott zerbröselt?
Weh denen, die aus Licht Finsternis machen!

Es ist wie ein Aufschrei des Propheten: „Seid ihr denn verrückt, wenn ihr denen, die Gutes böse nennen und aus Licht Finsternis machen, vertraut?“ Wenn ihr denen auf den Leim geht, dann ist es in eurem Leben und Glauben zapfenduster. Dann ist euch das Licht ausgegangen. Ihr müsstet doch die Worte Gottes in euren Ohren haben: Jesaja 2,5 „Kommt, wandelt im Licht Gottes.“ Das wussten die Menschen damals genauso wie wir heute: Ohne Licht gibt es kein Leben auf dieser Erde. Ohne Licht wächst auf unserem Planeten nichts, keine Blume, kein Grashalm, keine Tomate, nichts. Ohne Licht kein Leben, keine Vögel, keine Elefanten, keine Glühwürmchen und keine Menschen. Wir können nicht ständig im Dunkeln tappen.

Auf den ersten Seiten der Bibel steht: „Gott sprach es werde Licht, und es ward Licht.“ Nach dem Chaos, dem Tohuwabohu, nach dem die Materie wurde, schuf Gott das Licht. Damit Licht in das Chaos kam. Jeder neue Tag, an dem es hell wird, ist nicht selbstverständlich. Jeder Tag ist ein geschenkter Tag. Wir Menschen haben das Tageslicht des heutigen Tages nicht erfunden, nicht hergestellt. Das Licht dieses Tages ist ein Geschenk Gottes an mein Leben.

Ohne Licht kein Leben! Was für das äußere, biologische Leben eines Menschen gilt, gilt auch für die Psyche, die Seele, das Herz des Menschen. Es ist nicht egal, ob in mir Licht oder Finsternis ist, ob es hell oder dunkel ist. Das Licht, die Helligkeit in mir, ermöglicht mir neue Perspektiven, gibt mir Mut, Entscheidungen zu fällen, Verantwortung zu übernehmen.

Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach folgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben!“ Licht kann normalerweise nicht verborgen bleiben. Es ist nicht egal, was in mir ist, ob Lebensmut oder Verzweiflung. Darum tut es mir gut, mein Leben, meinen Geist, meine Seele immer wieder der Gegenwart Jesu – also seinem Licht - auszusetzen.

Ein Satz von Friederich von Bodelschwingh ist mir eindrücklich: „Wer in die Sonne sieht, dessen Gesicht muss hell werden.“ Keine Ausstrahlung ohne Einstrahlung. Bei der nächsten Gelegenheit, wenn Vollmond ist, dann schauen Sie genau hin. Achten Sie auch auf die Helligkeit, die dann um Sie herum ist. Obwohl der Mond selber keine Lichtquelle ist, keine eigene Energie zum Leuchten hat. Der Mond macht nichts anderes, als dass er für uns das Licht der Sonne, das er empfangen hat, zurückstrahlt. Er lässt uns teilhaben an dem, was er selber empfängt. Ich gebe weiter, was ich von Jesus empfangen habe.

Das bedeutet Gebetszeiten zu haben, Gottesdienste, Stille- und Schweigetage, Einkehrfreizeiten zu erleben. In seinem Licht werde ich verwandelt in sein Licht. Damit Helligkeit, Wärme, Barmherzigkeit - also das Licht des Evangeliums - nach draußen, zu anderen Menschen dringen.

Autor/-in: Manfred Bletgen