26.03.2014 / Wort zum Tag

Jesaja 48,13

„Meine Hand hat die Erde gegründet, und meine Rechte hat den Himmel ausgespannt. Ich rufe, und alles steht da.“

Jesaja 48,13

Offenbarung 14,7

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

“Mama, ich will raus gehen und den Vögeln beim Singen zuhören.” Mit diesen Worten überraschte mich kürzlich unsere dreijährige Tochter.

Wie schön, dachte ich, dass sie die Natur so wahrnimmt und Freude daran hat. Mir geht es ja auch so. Ich freue mich über die Vögel, die Blumen und Bäume – ganz besonders jetzt, im Frühling, wenn ich beobachten kann, wie sich alles von Tag zu Tag verändert. Und oft geht mir dann der Gedanke durch den Kopf: Wie wunderbar hat Gott das alles gemacht.

Ähnliche Gedanken finden wir in der Losung für den heutigen Tag, aus Jesaja 48,13: „Meine Hand hat die Erde gegründet, und meine Rechte hat den Himmel ausgespannt. Ich rufe, und alles steht da.“

So spricht Gott durch seinen Propheten. Allerdings nicht in erster Linie, um die Leute aufzufordern, sich an der schönen Schöpfung zu erfreuen, sondern es geht tiefer:

Wer die Welt erschaffen hat, der hat große Macht!

Wenn die Israeliten einen so mächtigen Gott haben, dann kann er sie auch aus dem Exil – aus Babylonien – herausführen – zurück in ihr Land.

Im babylonischen Exil waren die Israeliten mit dem Glauben der Babylonier konfrontiert. Dort galten Sonne, Mond und Sterne als Gottheiten. Und es steckt schon ein großes Stück Selbstbewusstsein darin, zu sagen: Das sind keine Götter – nein, das hat alles unser Gott geschaffen. Aber manchmal musste das Volk Israel eben auch daran erinnert werden: “Denkt daran, wir haben einen starken Gott!” Und im Zusammenhang mit dieser Erinnerung heißt es oft: Es ist der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Es ist der Gott, der euch aus der Sklaverei in Ägypten heraus und durch die Wüste hindurchgeführt hat. Glaubt ihm! Vertraut ihm!

Im Religionsunterricht in einer dritten Klasse kam ich darauf, dass Gott die Welt erschaffen hat. Gleich protestierten einige Schüler: “Das war doch nicht Gott! Das war doch der Urknall!” Ich muss mich immer wieder wundern, wieviel schöpferische Kraft dem Zufall und dem Urknall zugestanden wird. Jeder Baum, den ich sehe, zeigt mir doch, dass da jemand kreativ war.

Es gibt nun unter den Christen auch verschiedene Ansichten darüber, wie genau es wohl vor sich gegangen ist, als Gott die Erde geschaffen hat. Letztendlich geht es hier aber nicht um die Frage nach dem “Wie”, sondern darum, dass er es getan hat.  Dass Gottes Macht dahinter steht.

Beim Blick auf die Schöpfung denke ich, solange ich ganz entspannt im eigenen Land lebe, ohne Krieg und ohne Unterdrückung: Wie schön ist doch Gottes Schöpfung.

Im Hinblick auf so manche Situation in Politik und Wirtschaft, Katastrophen in der Welt und Krisen im eigenen Leben kann das Nachdenken über Gott, den Schöpfer aber auch diese tiefere Bedeutung bekommen: Er, der die Welt erschaffen hat, hält auch mich in seiner Hand. Der allmächtige Herr, der Schöpfer von Himmel und Erde, ist mit mir. Ihm darf ich vertrauen. Er hat mich geschaffen, er führt mich auch weiter.

Dieser mächtige Gott hat in seiner Geschichte, in Jesus Christus, noch etwas ganz Besonderes von seiner Macht aufleuchten lassen. Mit Gottes Kraft konnte Jesus Wunder tun. Und mit der Auferstehung Jesu vom Tod setzte Gott ein Zeichen seiner Macht, das nicht mehr zu überbieten ist.

Für mich ist es wichtig, daran festzuhalten und mich zu erinnern, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat. So weiß ich auch mich und jeden einzelnen Menschen von Gott erschaffen und gewollt.

Ich habe einen mächtigen Herrn an meiner Seite, der alles in seiner Hand hält. Ich habe einen mächtigen Herrn, der mich durch alles, was mir hier auf der Erde begegnet, hindurch führt - ja, sogar durch den Tod hindurch.

Und ich gehe durch die Natur, lasse mich von meinen Kindern darauf aufmerksam machen, wie schön die Vögel singen und denke an meinen Schöpfer, der das alles so wunderbar gemacht hat.

Autor/-in: Sigrun Teßmer