09.01.2012 / Wort zum Tag

Jesaja 31,1

Weh denen, die sich verlassen auf Rosse und hoffen auf Wagen, weil ihrer viele sind, und fragen nichts nach dem HERRN!

Jesaja 31,1

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Worauf verlassen Sie sich? Wie heißen die Stützen, auf die Sie bauen? Ihr Erspartes? Ihre Wertpapiere? Den gesicherten Arbeitsplatz? Die angesparte Rente? Vertrauen Sie auf Ihr Können und Wissen? Ihre Erfahrungen und nachweisbaren Erfolge? Oder gar auf die Menge guter Werke oder die Spendenquittungen, weil ihrer so viele sind?

Zur Zeit des Propheten Jesaja, also vor ca. 2.700 Jahren, vertraute Israel und seine Könige und Priester auf die Stärke ihrer Rosse und kampferprobten Gespanne, die sich bisher als erfolgreich erwiesen hatten. Darum hatte man nochmals 'aufgerüstet' und gleichzeitig einen starken Partner gesucht, den König von Ägypten. So dachten sie, der drohenden Gefahr aus Assyrien stand halten zu können. Dabei war die Beziehung zu Gott, dem Allmächtigen, dem Herrn der Welt,  in den Hintergrund gedrängt worden. Sie sahen auf ihre gut ausgestattete Armee. Der Anblick der erprobten Kämpfer ließ ihre Brust schwellen. Sie waren in Siegerlaune: 'Was kann jetzt noch schief gehen?' Sie hatten ja für alles gesorgt.

Haben wir uns auch solche Ruhekissen zurechtgelegt. Unsere Versicherungspolicen bis hin zur Absicherung einer würdigen Beerdigung? Unsere Zusatzverträge, die bis ins feinste ausgefeilt sind? Es geht uns doch gut. Das Leben läuft rund. Wir sind kluge, weit vorausschauende Bürger. Was kann uns schon passieren, wo wir doch alles in trockenen Tüchern eingepackt haben.
Haben wir dabei auch an unsere Beziehung zu Gott gedacht? Ach ja, ich weiß, den gibt es, aber sich auf eine Beziehung mit ihm einlassen, das können wir ja immer noch tun, wenn wir etwas älter sind und dazu mehr Zeit haben. Oder etwa nicht? Was sagt Gott eigentlich zu unserem so vernünftigen Planen? Fragen wir eigentlich noch nach ihm? Und wenn wir schon fragen, sind wir dann auch bereit, auf das zu hören, was er uns sagt? Dieses 'Fragen' ist ja mehr als das Ausbreiten unserer Wünsche vor Gott im Gebet. Dabei geht es um mehr als um das Abnicken Gottes zu unseren Plänen.

Nach Gott fragen schließt die Bereitschaft zur Korrektur, zur Veränderung ein. Was aber, wenn sein Weg mit uns in eine andere Richtung verläuft? Wird deshalb so wenig ehrlich nach Gottes Willen gefragt - also mit der Bereitschaft zum Tun -, weil wir fürchten, dass er uns einen Weg zeigt, der uns nicht gefällt? Bei vielen fängt das schon damit an, dass sie zwar in den Himmel kommen wollen, aber den Weg dorthin nicht über den von Gott gezeigten Weg gehen wollen: Den Weg des Glaubens an Jesus Christus. Und wer schon den ersten Schritt auf diesem Weg nicht gehen will, wird der bereit sein, sich seine 'eigenen Pläne' von Gott durchkreuzen zu lassen?
Hören wir genau hin: Nicht auf Gott hören und seinen Weg mitgehen, ist zum Scheitern verurteilt, auch wenn es anfänglich erfolgversprechend vorwärtsgeht. Soll der Tag heute gelingen? Fragen Sie nach dem Willen Gottes mit der Bereitschaft zum Gehorsam, seinen Willen zu tun. Es lohnt sich.

Autor/-in: Walter Ulmer